Gewinnchancen mitnehmen mit Lkw-Giganten Paccar
Zyklische Aktien reagieren besonders empfindlich auf das wirtschaftliche Umfeld. Sie passen sich den Höhen und Tiefen der Wirtschaft an. Boomt die Konjunktur, können die Aktienkurse regelrecht explodieren, droht eine Rezession, rutschen die Kurse ab.
Prominente Beispiele für zyklische Aktien sind Automobilhersteller, Hersteller von Luxusgütern, Fluggesellschaften, Hotels und Restaurants. Sitzt das Geld locker, wird in diesen Branchen Geld ausgegeben. Halten die Menschen Ihr Geld zusammen, werden Ausgaben vermieden oder verschoben.
Da eine Rezession auf uns zurollt, sollten Aktien von Automobilherstellern schwächeln. Wir möchten Ihnen heute aber eine vorstellen, auf die das so gar nicht zutrifft. Es geht um Paccar (WKN: 861114), ein 31 Milliarden Dollar schweres Truck-Imperium aus den USA.
Quelle: Aktien Screener Investor Verlag
Warum Paccar schwächeln müsste
Das Geschäft mit LKWs ist eigentlich zyklisch, denn: Geht es der Wirtschaft gut, wird eine große Menge an Waren transportiert. Dadurch steigt auch der Absatz von Lkws. Schwächelt die Konjunktur, wird weniger gekauft. Deshalb müssen weniger Waren transportiert werden, weniger Lkws werden gebraucht.
Für Paccar scheint die Grundregel einer zyklischen Aktie momentan nicht zu gelten, denn: Während der S&P 500 ein Minus von 20 % wegstecken musste, freute sich die Paccar-Aktie seit Anfang des Jahres über ein Plus von 3 % und das US-Anlegermagazin Barron’s prognostiziert dem Unternehmen weitere Wachstumschancen.
Volle Auftragsbücher und Rekordpreise
Paccar hatte wie die meisten anderen Unternehmen der Branche im letzten Jahr mit Lieferengpässen zu kämpfen. Dadurch ist ein Nachfragestau entstanden. Diesen gilt es nun abzuarbeiten, die Auftragsbücher sind prall gefüllt.
Aufgrund der großen Nachfrage konnte Paccar sogar die durchschnittlichen Verkaufspreise auf ein Rekordniveau von 114.000 Dollar für die Paccar-Premiummarken anheben. Das sind 10.000 Dollar mehr als im letzten Jahr und bescherte dem Unternehmen allein im letzten Quartal einen Mehrumsatz von 600 Millionen Dollar.
Schutz vor den Folgen der Rezession
Für Sie als Anlegerin und Anleger ist zudem interessant, dass Paccar mit seinen über 2.200 Vertriebsstandorten nicht nur Lkws, sondern auch Ersatzteile verkauft. Das Business wächst schnell, im letzten Quartal wurden 21 % der fast 7 Milliarden Dollar Umsatz mit dem Ersatzteil-Geschäft generiert. Das ist gut, weil der Verkauf von Ersatzteilen weniger zyklisch ist. Reparaturen finden auch, vielleicht sogar vor allem, in wirtschaftlich schlechten Zeiten statt.
Die Zukunft im Blick
Darüber hinaus punktet Paccar mit Zukunfts-Innovationen im Bereich der E-Mobilität. Es gibt bereits neun verschiedene batteriebetriebene Modelle, die aber noch nicht wirklich zum Geschäft beitragen. E-Lkws sind bisher eine schöne Zukunftsvision, weil für den Betrieb äußerst schwere Batterien benötigt werden. Mit dem Schwergewicht an Bord, können die Lkws dann nur noch geringe Lasten transportieren, was natürlich keinen Sinn macht. Die Zukunft der Truck-Industrie wird also wahrscheinlich nicht in Batterien, sondern in Wasserstoff, Brennstoffzellen oder einem anderen, noch nicht entwickelten System liegen.
Paccar könnte sich in den nächsten Monaten zum Top-Performer mausern und ist mit einem KGV von 11 recht günstig zu bekommen. Zudem gibt es eine Dividendenrendite von 1,7 % und regelmäßig Sonderausschüttungen für Investoren. Ein Blick lohnt auf jeden Fall.