Gerresheimer – Hohes Wachstumstempo zum Jahresstart

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Der Verpackungshersteller Gerresheimer ist im ersten Geschäftsquartal 2023 etwas stärker gewachsen als erwartet und steuert auf ein neues Rekordjahr zu.

Umsatzplus von über einem Fünftel

Das im MDAX notierte Unternehmen beginnt sein Geschäftsjahr jeweils am 1. Dezember  und konnte deshalb schon die Zahlen für das erste Quartal 2023 vorlegen. Und die haben mit kräftigen Steigerungen bei Umsatz und Ertrag weitgehend überzeugt.

Gerresheimer zählt bei Verpackungslösungen für Pharma-, Biotech- und Kosmetikunternehmen zu den weltweit führenden Anbietern. In diesen Bereichen rechnet Unternehmenschef Dietmar Siemssen mit anhaltend starkem Wachstum. In den drei Monaten von Anfang Dezember 2022 bis Ende Februar 2023 jedenfalls konnte Gerresheimer seinen Umsatz erneut um gut ein Fünftel steigern. Die Verkaufserlöse kletterten um 23,5% auf 457,8 Millionen Euro. Analysten hatten im Durchschnitt mit gut 20% Plus gerechnet.

Das organische Wachstum  – nach Abzug der positiven Währungseffekte – betrug 21,0%. Die beiden Bereiche Plastikverpackungen und Glasverpackungen trugen nahezu gleich zum Gesamtumsatz bei und wuchsen auch um jeweils rund 23%. Im Bereich Plastik verzeichnete Gerresheimer eine steigenden Nachfrage nach Inhalatoren und Pens,  Auch von neuen Trends in der  Adipositas- und der Diabetes-Behandlung profitiert Gerresheimer mit Autoinjektoren und Bypass-Spritzen.

Operative Gewinnmarge legt kräftig zu

Die kräftigen Umsatzsteigerungen schlugen sich auch in deutlich höheren Gewinnen nieder. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) legte um 26,7% auf 78,0 Millionen zu, die Marge stieg von 16,6% auf 17,0%. Nicht ganz so gut sieht es unter dem Strich aus. Das  bereinigte Konzernergebnis verbesserte sich um 13,5% auf 23,7 Millionen Euro  und das bereinigte Ergebnis je Aktie um 12,7% auf 0,71 Euro.

Auch für die weiteren neun Monate des Geschäftsjahrs 2023 bleibt Siemssen zuversichtlich. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt, weshalb er sowohl beim organischen Umsatz als auch beim operativen Ertrag (EBITDA)  mit zweistelligen prozentualen Zuwächsen rechne. Dabei soll sich die operative Gewinnmarge weiter verbessern. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll erneut schwächer zulegen als das EBITDA – nämlich im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Mittelfristig hat sich Gerresheimer ebenfalls hohe Ziele gesetzt: Das organische Umsatzwachstum soll mindestens 10% und die bereinigte EBITDA-Marge soll 23% bis 25% betragen, also weit über den 17% des ersten Quartal 2023 liegen. Entsprechend strebt Gerresheimer auch bei bereinigten Ergebnis je Aktie mindestens 10% Zuwachs pro Jahr an. Siemssen ist sich sicher: „Die Investitionen der letzten Jahre zahlen sich aus“.

Aktienkurs hat sich seit Oktober fast verdoppelt

Im Vormittagshandel legte die Aktie zunächst um bis zu 2% zu, gab aber die Anfangsgewinne im weiteren Verlauf nahezu ganz wieder ab und notierte bei Kursen von knapp 92 Euro. In den Monaten seit Oktober 2022 hat Gerresheimer allerdings schon kräftig  hinzugewonnen und sich im Kurs, ausgehend von knapp 47 Euro, nahezu verdoppelt. Kurz nach der Bekanntgabe der Zahlen hat JPMorgan  seine Kaufempfehlung bestätigt und das Kursziel bei 144,10 Euro belassen. Nicht ganz so optimistisch war Ende März die Deutsche Bank, die ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 110 Euro versehen hatte.