General Electric – Starke Zahlen, verhaltener Ausblick

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Der Bostoner Mischkonzern General Electric überzeugt mit starken Zahlen zum Abschlussquartal des Geschäftsjahres 2022. Doch eine etwas enttäuschende Prognose sorgt für Skepsis bei den Anlegern.

Umsatz und Auftragseingang steigen deutlich

Im am 31. Dezember 2022 abgeschlossenen vierten Quartal des Geschäftsjahres 2022 hat General Electric seinen Umsatz im Vorjahresvergleich um 7 Prozent auf 21,79 Milliarden US-Dollar gesteigert. Der Auftragseingang erhöhte sich nach der US-amerikanischen GAAP-Bilanzierung sogar um 15 Prozent auf 25,4 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr gelang ein Umsatzwachstum von 3 Prozent auf knapp 76,56 Milliarden Dollar, beim Auftragseingang ging es um 4 Prozent auf 83 Milliarden Dollar nach oben.

Luftfahrt- und Energiesparte glänzen

Zum guten Jahresabschluss trugen vor allem die Luftfahrt- und die Energie-Sparte bei. Bei GE Aerospace kletterten der Umsatz um ein Viertel auf 7,62 Milliarden Dollar und der Auftragseingang um 26 Prozent auf 9,68 Milliarden Dollar. Der Umsatz von GE Power wuchs mit 8 Prozent auf 5,03 Milliarden Dollar geringer, das Plus beim Auftragseingang betrug ebenfalls 26 Prozent auf 5,44 Milliarden Dollar.

Der Bereich GE HealthCare ist zum letzten Mal in der Bilanz enthalten, da mit Wirkung zum 3. Januar 2023 die Abspaltung vollzogen wurde (General Electric behält einen Anteil von 20 Prozent). Der Umsatz verbesserte sich zwar um 7 Prozent auf 4,97 Milliarden Dollar, der Auftragseingang blieb zum Vorjahreszeitraum jedoch nahezu unverändert bei 5,28 Milliarden Dollar. Einen beträchtlichen Umsatzrückgang in Höhe von 19 Prozent auf 3,41 Milliarden Dollar musste derweil GE Renewable Energy verkraften, immerhin stieg der Auftragseingang um 4 Prozent auf 5,03 Milliarden Dollar.

Gewinn übertrifft die Erwartungen

Mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,24 Dollar nach der Non-GAAP-Berechnung lag General Electric im vierten Quartal um beinahe 10 Cents über dem durchschnittlichen von Branchenexperten berechneten Wert und übertraf das Vorjahresergebnis um fast genau die Hälfte. Positiv überraschte zudem der um 16 Prozent gesteigerte Free Cash Flow in Höhe von 4,29 Milliarden Dollar.

Im gesamten Geschäftsjahr 2022 sprang das bereinigte Ergebnis je Aktie um 53 Prozent auf 2,62 Dollar, der Free Cash Flow lag mit 4,76 Milliarden zweieinhalbmal höher als ein Jahr zuvor.

Sorgenkind Eneuerbare Energien

Der Geschäftsbereich GE Aerospace erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 einen um 66 Prozent auf 4,78 Milliarden Dollar gesteigerten Gewinn. Bei GE Power wuchs der Gewinn um 68 Prozent auf 1,22 Milliarden Dollar. Bei GE HealthCare sank der Gewinn im Gesamtjahr um 9 Prozent auf 2,71 Milliarden Dollar. Sorgenkind bleibt das Segment GE Renewable Energy, das seine Verluste noch ausweitete auf 2,24 Milliarden Dollar – gegenüber dem Vorjahr beinahe eine Verdreifachung.

Vorsichtiger Ausblick auf 2023

Schwächer als erwartet fiel die Prognose des Managements für das Geschäftsjahr 2023 aus, bei der das abgespaltene Segment GE HealthCare nicht mehr berücksichtigt ist. So soll der Gewinn je Aktie (Non-GAAP) in der Spanne zwischen 1,60 und 2,00 Dollar liegen und damit erheblich niedriger ausfallen als die von Experten im Schnitt errechneten 2,37 Dollar.

Gegenüber den um GE HealthCare bereinigten 0,77 Dollar im Geschäftsjahr 2022 wäre das aber immer noch eine klare Steigerung. Der Umsatz soll organisch um einen hohen einstelligen Prozentwert steigen und der Free Cash Flow 3,4 bis 4,2 Milliarden Dollar betragen. Als Wachstumstreiber soll dabei vor allem GE Aerospace fungieren. Nach der Veröffentlichung des Jahresabschlusses sank die General Electric-Aktie zunächst vermutlich wegen des schwächer als erwarteten Ausblicks um bis zu 4 Prozent, drehte dann um bis zu drei Prozent ins Plus und hat sich im deutschen Nachmittagshandel etwas unter dem Vortagesschluss bei rund 72,50 Euro eingependelt.