Geldpolitik: Zinsrally oder Kurseinbruch zur Wochenmitte?
Die laufende Woche hat es in sich für die Börsen. Mehr als 100 Konjunkturdaten und über 300 Veröffentlichungen von Quartalszahlen stehen an.
Der Höhepunkt der US-Berichtssaison mit den Zahlen der größten Tech-Konzerne fällt in dieser Woche mit Zinsentscheiden von Fed (heute!) und Europäischer Zentralbank (EZB, morgen) sowie den monatlichen US-Arbeitsmarktdaten (am Freitag) zusammen. Zusätzlich stehen heute auch Inflationsdaten aus der Eurozone auf dem Programm.
Bei den Quartalszahlen stechen für mich folgende Berichte heraus
Gestern: Exxon Mobil, UPS, General Motors, Pfizer, Caterpillar, McDonald’s; AMD, Snap, Amgen, Electronic Arts
Heute (vorbörslich): Altria, T-Mobile US; nachbörslich: Meta
Donnerstag (vorbörslich): Merck Co., Eli Lilly, ConocoPhillips, Honeywell, Bristol-Myers Squibb; nachbörslich: Apple, Amazon, Alphabet, Ford, Qualcomm, Starbucks
Vor allem die Zahlen der großen Tech-Konzerne Meta, Apple, Amazon und Alphabet werden nach meiner Einschätzung einen Einfluss auf die Kursentwicklung dieser Woche und womöglich darüber hinaus haben.
Geldpolitik: Zinsrally oder Kurseinbruch zur Wochenmitte?
Was jedoch die längerfristige Kursrichtung angeht, da dürften die Zinsentscheide der Zentralbanken eine entscheidende Rolle spielen.
Bei der EZB ist ein erneuter großer Zinsschritt um 50 Basispunkte bereits eingepreist. Bei der US-Notenbank Federal Reserve rechnet der Markt nur noch mit einer kleineren Zinsanhebung um 25 Basispunkte. Sofern es hier keine Abweichungen gibt, dürfte sich die Marktreaktion in Grenzen halten.
Achten Sie jedoch unbedingt auf die Aussagen der Notenbanker zum künftigen Zinspfad. Jede Aussage in Richtung einer Fortsetzung des Zinserhöhungskurses könnte die Notierungen zumindest temporär unter Druck bringen, da die Börsen eine Übertreibung befürchten, die die gerade anlaufende, noch sehr fragile Konjunkturerholung gefährden kann.
Kommt es heute zum Inflationsschock?
Auch die anstehenden Inflationsdaten werden dabei eine Rolle spielen. Schwächt sich die Inflation weiter ab, hätten die Notenbanken mehr Spielraum für eine weniger straffe Geldpolitik. Gerade bei den heute anstehenden Inflationsdaten aus der Eurozone rechnen Analysten aber mit einem Zwischenanstieg, der genau das Gegenteil bewirken könnte.
Sie sehen: die laufende Woche ist voller neuer Impulse für Ihre Aktien.