Frostige Stimmung – keine Frühlingsgefühle an der Börse

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Wenn die Börsen ein Thermometer wären, dann wären die aktuellen Temperaturen ziemlich frostig. Nach einem ohnehin schwachen Mittwoch scheint der DAX am Donnerstag weiter ins Minus zu rutschen. Es droht das Unterschreiten der 21-Tage-Linie. Ein kurzfristiger Trendindikator, der bisher zumindest noch einen Hauch Stabilität versprach.

Trump macht Druck auf die Autobranche

US-Präsident Donald Trump sorgt erneut für Unruhe. Seine Ankündigung von 25 Prozent Zöllen auf alle Autoimporte sorgt für Unruhe in der Branche. Vom Kleinwagen bis zum SUV – nichts bleibt verschont. Auch Autoteile werden mit den neuen Zöllen belastet. Die Maßnahme tritt am 3. April in Kraft. Kein Wunder, dass Barclays BMW bereits auf „Underweight“ abstufte. Schlechte Nachrichten für deutsche Autobauer, die ohnehin schon mit Lieferkettenproblemen und einer schwächelnden Nachfrage kämpfen.

Tech-Werte im Sturzflug

Als wären das nicht genug Hiobsbotschaften, gab es auch an der Nasdaq eine Bruchlandung. Die „Glorreichen Sieben“ – also die sieben größten US-Tech-Werte wie Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla – standen unter massivem Druck. Besonders Nvidia und Tesla erlebten mit Verlusten von 5,7 bzw. 5,6 Prozent ein wahres Kursbeben. Nur Apple hielt sich mit einem vergleichsweise milden Rückgang von 1,0 Prozent noch halbwegs wacker. Einziger Lichtblick im Tech-Sektor: Gamestop, dessen Aktien um 11,7 Prozent nach oben sprangen – dank eines kräftigen Gewinns im vierten Quartal und der Ankündigung, einen Teil der Barmittel in Bitcoin zu investieren. Manchmal zahlt sich Zocken also doch aus!

Asien auf wackligen Beinen

Die asiatischen Märkte folgten der schwachen Wall Street mit fallenden Kursen. Besonders Japan und Südkorea wurden getroffen, da die dortigen Börsen stark von Auto- und Tech-Werten abhängen. Anders in China: Dort blieben die Kurse stabil, unter anderem weil die Regierung weiter auf wirtschaftliche Anreize setzt und der Optimismus rund um Künstliche Intelligenz (KI) hoch bleibt. Hongkong profitierte davon und legte sogar leicht zu.

Unternehmensnews

  • Rational: Der Großküchen-Ausrüster bleibt optimistisch und will 2025 weiter wachsen. Aktionäre dürfen sich über eine höhere Dividende freuen.
  • Nestlé: Der Lebensmittelriese verhandelt mit Finanzinvestoren über einen Verkauf seiner Wassersparte. Preis: Rund fünf Milliarden Euro.
  • Cewe: Nach einem Rekordjahr peilt der Fotodienstleister weiteres Wachstum an – und die Aktionäre erhalten eine höhere Dividende.
  • SMA Solar: Der Wechselrichter-Hersteller muss nach hohen Wertminderungen einen Riesenverlust hinnehmen und plant ein Sparprogramm.
  • Formycon: Hohe Abschreibungen sorgen für tiefrote Zahlen, aber der Konzern peilt nachhaltige Profitabilität an.

Fazit: Heute besser anschnallen!

Die Märkte sind nervös, und es gibt kaum sichere Häfen. Ob DAX, Nasdaq oder Nikkei – die Risikobereitschaft schwindet, die Volatilität nimmt zu. Vor allem die drohenden US-Zölle und schwächelnde Tech-Werte sorgen für Unsicherheit. Sie sollten sich also auf einen turbulenten Handelstag einstellen.