Frequentis – Mit Sicherheit mehr Umsatz, aber weniger Gewinn

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Gute Geschäfte mit Flugsicherungssystemen und Software für Sicherheitsbehörden haben der österreichischen Frequentis AG 2022 deutlich mehr Umsätze und Aufträge beschert. Aber bei den Gewinnen hapert es.

Staatliche Kunden sorgen für Umsatzschub

Das in Wien ansässige Unternehmen zählt vor allem Flughäfen, Polizei- und Militäreinrichtungen zu seinen Kunden. 90% von ihnen gehören dem staatlichen Sektor an. Und in diesen sicherheitsrelevanten Bereichen hat Frequentis im Geschäftsjahr 2022, das am 31. Dezember zu Ende gegangen ist, einen kräftigen Umsatzschub verzeichnet.

Die Verkaufserlöse schnellten um 15,7% auf 386 Millionen Euro in die Höhe. Den größten Umsatzanteil erwirtschaftete Frequentis in Europa mit rund 65%, gefolgt von Amerika mit 16% und Asien mit 12%.

Zur Umsatzsteigerung beigetragen haben 2022 auch zwei Firmenübernahmen – eine in Italien und eine in Finnland. 2023 hat das Hightech-Unternehmen seine Shoppingtour fortgesetzt und vor einer Woche die deutsche Softwarefirma Frafos gekauft.

Erstmals mehr als 400 Millionen Euro Umsatz

Noch besser als die Umsätze haben sich die Auftragseingänge entwickelt. Mit einem Plus von 21,5% auf 404,8 Millionen Euro konnte die Frequentis AG erstmals die 400-Millionen-Euro-Schwelle überwinden. Der Auftragsbestand hat zum Jahresende mit 522 Millionen Euro ebenfalls einen neuen Rekordstand erreicht und übertrifft den Jahresumsatz deutlich.

Bei den Erträgen sah es 2022 wesentlich ungünstiger aus. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sackte um 13,7% auf 25,0 Millionen Euro ab, die EBIT-Marge von 8,7% auf 6,5%. Unter dem Strich blieben 18,9 Millionen Euro als Jahresüberschuss übrig, ein Minus von 9,1%.

Das Ergebnis je Aktie ging nicht ganz so stark zurück und lag mit 1,41 Euro um 6,1% niedriger als 2021. Dennoch schlägt der Vorstand eine Dividendenerhöhung von 20 Cents je Aktie auf 22 Cents vor. Den Gewinnrückgang führt Firmenchef Norbert Hasler auf die höhere Inflation zurück, die zunächst die Energie verteuert hatte und im weiteren Jahresverlauf auch bei Zulieferungen und Löhnen Kostensteigerungen verursachte.

Sehr verhaltener Ausblick auf 2023

Beim Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr bleibt Frequentis recht vage. Das Management strebt höhere Umsätze und Auftragseingänge an, bleibt aber konkretere Prognosen schuldig. Etwas konkreter ist das Unternehmen beim erwarteten Gewinn. Die EBIT-Marge soll zwischen rund 6% und 8% erreichen. An der Börse sorgten die Zahlen und der Ausblick für wenig Begeisterung. In Wien gab die Aktie im Mittagshandel um rund 0,5% auf Kurse um 31 Euro nach. Seit dem Zwölfmonatstief vom September 2022 hat sie sich damit aber um gut 30% erholt.