Ford-Aktie: Mega-Investitionen in Elektromobilität angekündigt!
Am Freitag haben ich Ihnen hier an dieser Stelle die neuen Absatzzahlen von Tesla vorgestellt, die die Vormachtstellung des E-Autopioniers wieder einmal unterstrichen haben. Ob Tesla aber auch in Zukunft der Primus der Elektromobilität sein wird, steht auf einem anderen Blatt.
Denn: Längst haben die etablierten Großkonzerne die boomende Elektromobilität als wichtigstes Zukunftsfeld entdeckt. Mitsamt ihrer geballten Marktmacht, dem globalen Vertriebsnetz und ihrem gigantischen Kundenstamm werden diese Global Player den finalen Durchbruch der Elektromobilität gestalten. Natürlich wird auch Tesla weiterhin eine Rolle spielen – aber wie erwähnt: Einfacher wird es für die Kalifornier nicht.
Ford: Wer kennt diesen Namen nicht?
Beispiel Ford: Der Konzern aus Michigan ist nach General Motors (GM) der zweitgrößte Autobauer der USA und weltweit wohl ebenso bekannt wie McDonald’s oder Coca-Cola. Nicht zuletzt war es Henry Ford, der Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Einführung der Fließbandproduktion den Grundstein der heutigen Autoindustrie gelegt hatte.
Wie Sie sicher wissen, war Ford bei der Elektromobilität bislang aber eher kein Vorreiter. Ähnlich wie die deutschen Konkurrenten ließ man sich in Michigan viel Zeit, um das Thema auf die Agenda zu setzen. Doch diese Zurückhaltung ist inzwischen passé.
Haben Sie diese Nachricht kürzlich gelesen?
In einem Interview mit dem US-Sender CNBC kündigte Ford-Chef Jim Farley an, gigantische 11,4 Milliarden Dollar in die Elektromobilität zu investieren. Das Geld werde beispielsweise genutzt, um ein komplett neues Werk mit angeschlossener Batterieproduktion im Bundesstaat Tennessee aufzubauen. Zudem sollen in Kentucky zwei weitere neue Batteriefabriken entstehen.
Ford will also die Herstellung der wichtigen E-Auto-Akkus näher an sich heranziehen. Das wiederum entspricht den Zielen der US-Regierung. Nicht nur Donald Trump, auch dessen Nachfolger Joe Biden machte klar, dass die USA bei den Batterien nicht länger von Importen zum Beispiel aus China abhängig sein wollen.
Entsprechend dürfen sich Konzerne wie Ford auf üppige staatliche Förderungen einstellen, was wiederum das Investitionsrisiko für das Unternehmen und letztlich auch für Sie als Anleger reduziert. Bereits vor Wochen hatte sich Präsident Biden demonstrativ mit neuen Elektro-Autos von Ford ablichten lassen. Rückendeckung aus dem Weißen Haus – was will man mehr?
Ford will US-Ikone bleiben – nur halt elektrisch
Tatsächlich hat Ford die besten Chancen, einer der großen E-Anbieter der 20er Jahre zu werden. Der Konzern verkauft in den USA rund zwei Millionen Fahrzeuge pro Jahr, mehr als eine Million davon entfällt auf die Pick-up-Serie F. Die Elektrifizierung jener F-Baureihe sei der Schwerpunkt der neuen Werke, so Ford-Boss Farley.
Vor allem der Bestseller F-150 gilt in Michigan auch als kommendes E-Zugpferd. Denn: Viele Amerikaner wollen nicht auf ihre großen Pick-ups verzichten, sind diese doch ein Teil des dortigen Lebensgefühls. Nun gilt es die Verbraucher davon zu überzeugen, dass auch große Elektroautos den Verbrennern das Wasser reichen können. Ford jedenfalls ist sich sicher, dass das gelingen kann.
Mein Fazit für Sie
Angetrieben durch die Rückendeckung aus Washington wird Ford in den nächsten Jahren die Elektromobilität in den USA und darüber hinaus prägen. Mit Blick auf seine Tradition und Größe ist der Konzern somit hervorragend für die Zukunft aufgestellt.
Das sehen auch die Analysten so. Laut Marketscreener empfehlen die Experten, das Papier aufzustocken – mit einem durchschnittlichen Kursziel, das rund 12 Prozent über dem Niveau von Mittwoch liegt.
Allerdings sollten Sie zwei mögliche Negativfaktoren kennen
Zum einen wird auch Ford durch die anhaltende Chip-Krise schwer belastet, was das kurzfristige Wachstum schmälert. Zum anderen ist die Dividende derzeit noch ein Makel. Die Betonung liegt hier aber auf „noch“. Denn die Analysten rechnen damit, dass die Ausschüttungen, die wegen der Corona-Krise eingestampft wurden, in den kommenden Jahren wieder anziehen werden.
Der Riese Ford ist also unterm Strich auf einem guten Wege.