First Solar: Warum ich positiv bin, wenn andere verkaufen
First Solar hat an der Börse derzeit keinen Rückenwind – und genau das macht die Aktie für mich interessant. Der Solarkonzern steht in der Kritik: Investoren sorgen sich um die US-Subventionen, die Trump streichen könnte. Gleichzeitig drücken niedrige Gas- und Kohlepreise auf die Wettbewerbsfähigkeit von Solarprojekten. Die Folge: Seit Juni 2024 hat sich der Aktienkurs halbiert. Doch was viele übersehen – das Geschäft von First Solar läuft weiterhin rund, das Unternehmen wächst operativ stark.
Ich schaue mir solche Situationen genau an. Denn wer jetzt verkauft, sieht nur die Schlagzeilen – nicht die fundamentale Stärke: 2024 erzielte First Solar einen Rekordumsatz von 4,2 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn pro Aktie von 12,02 US-Dollar. Für 2025 wird eine Gewinnsteigerung von 58% erwartet. Neue Produktionsstätten in den USA und Indien stehen bereit und das Nachfragepotenzial durch den KI-getriebenen Energiebedarf von Rechenzentren ist enorm. Für mich ist das keine Krise, sondern eine Überreaktion des Marktes.
Bewertung auf Tiefstand – und niemand schaut hin
First Solar ist heute so günstig bewertet wie kaum ein anderes grünes Energieunternehmen. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2026 liegt unter 5 – während viele Technologiewerte mit 30 und mehr gehandelt werden. Auch im historischen Vergleich ist die Aktie günstig: Das Verhältnis zum Cashflow liegt mit 11,4 unter dem Schnitt der letzten 20 Jahre.
Was mich zusätzlich beeindruckt: Das Unternehmen arbeitet nahezu schuldenfrei, erzielt die höchste Nettomarge aller großen Solarfirmen und hat mit der US-Produktion einen klaren Standortvorteil – gerade jetzt, wo über Zölle und Protektionismus diskutiert wird. Das Unternehmen ist nicht nur technologisch führend, sondern auch finanziell konservativ aufgestellt. Wenn es in der Branche wieder aufwärts geht, dürfte First Solar ganz vorne mit dabei sein.
Was passieren muss – und worauf ich achte
Natürlich bleibt ein Risiko: Sollte Trump tatsächlich Subventionen streichen und internationale Gegenreaktionen auslösen, würde das den US-Solarmarkt kurzfristig bremsen. Aber selbst dann: First Solar hat bereits gezeigt, dass es auch unter erschwerten Bedingungen wettbewerbsfähig bleibt – und mit seiner Präsenz in Indien neue Absatzmärkte erschließt.
Ich sehe derzeit eine klassische Konstellation: Ein solides Unternehmen, das wegen politischer Risiken abgestraft wird, obwohl es operativ glänzt. Solche Situationen bieten aus meiner Sicht die besten Chancen – vor allem für langfristig denkende Investoren.
Mein Fazit für Sie
Wenn Sie sich heute überlegen, welche Aktie Sie beim nächsten Aufschwung im Depot haben wollen: Schauen Sie sich First Solar an. Die Bewertung ist historisch günstig, das Geschäft stabil, und das Thema Klimawandel verschwindet nicht – im Gegenteil. Wer in der Krise vernünftig bleibt, wird oft belohnt.