Finanzinvestoren bieten 8,4 Milliarden Dollar für Smartsheet
In der zurückliegenden Woche berichtete ich Ihnen bereits über die Smartsheet-Aktie. Spekulationen zufolge war der Softwarekonzern ins Visier von Finanzinvestoren geraten. Nun ist es amtlich. Die beiden Finanzinvestoren Blackstone und Vista Equity Partners haben ein Milliardenangebt auf den Tisch gelegt.
Smartsheet Dank Abo-Modell mit gut planbaren Erlösen
Bevor wir auf die konkreten Daten des Kaufangebots kommen, möchte ich Ihnen das Objekt der Begierde noch einmal vorstellen: Smartsheet bietet eine Cloud-basierte Plattform zur Koordination und Ausführung von Projektarbeiten. Als Software-as-a-Service Provider entwickelt Smartsheet Lösungen für die Zuweisung von Aufgaben, der Verfolgung von Projektfortschritten oder die Verwaltung von Kalendereinträgen. Auch können Dokumente leicht geteilt und freigegeben werden. Man kann sich Smartsheet als Alternative zu Microsofts Excel mit deutlich verbesserten Funktionen zur Zusammenarbeit in Projekten vorstellen. Das Ziel solcher Workflow Management Software ist es, Arbeitsprozesse effizienter und übersichtlicher zu gestalten.
Dabei verdient Smartsheet sein Geld über ein Abo-Modell, bei dem auf monatlicher Basis ein fester Betrag – bei einer in der Regel jährlichen Zahlung – als Umsatz generiert wird. Rund 95% der Umsätze werden durch solche Subskriptionen erzielt, womit das Geschäft eine gute Planbarkeit erreicht.
Sprung in die schwarzen Zahlen gelungen
Mit seiner Positionierung konnte Smartsheet zuletzt weiter wachsen: Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz um 17,3% auf 276 Millionen Dollar. Auch bei der Profitabilität verzeichnete Smartsheet Fortschritte. Am Ende stand ein Gewinn von 7,8 Millionen Dollar in den Büchern des Konzerns. Das war deutlich besser als im vergleichbaren Vorjahresquartal (-36,1 Millionen Dollar). Der bereinigte Gewinn lag zudem mit 44 Cent je Aktie über den Erwartungen der Analysten, die im Vorfeld lediglich mit 29 Cent je Anteilschein rechneten.
Finanzinvestoren bieten 8,4 Milliarden Dollar
Nun haben sich die Gerüchte bestätigt. Die Private-Equity-Riesen Vista Equity Partners und Blackstone haben ein Kaufangebot für Smartsheet auf den Tisch gelegt – Kostenpunkt 8,4 Milliarden Dollar. Dabei sollen die Anleger 56,50 Dollar in bar je Smartsheet-Aktie erhalten. Das entspricht einem Aufpreis von 41% auf den Preis bevor die Übernahmespekulationen die Runde machten (17. Juli 2024).
Smartsheet-Aktie nähert sich Übernahmepreis
Die Papiere von Smartsheet notierten gestern Nachmittag bei 55,35 Dollar und haben sich damit dem Niveau der Kaufofferte (56,50 Dollar) genähert. Damit liegen die Aktien auf Zwölfmonatssicht zwar 41% in der Gewinnzone, befinden sich aber weiterhin deutlich unter dem Allzeithoch (84,41 Dollar), das im Frühjahr 2021 markiert wurde.
Rivalisierende Angebote möglich, aber unwahrscheinlich
Bestimmt fragen sich nun einige Anleger, ob es ein alternatives, höheres Angebot geben wird. Analysten zufolge könnte es durchaus mögliche Bieter geben. Dabei machen Namen wie Amazon , Alphabet, Zoom und Oracle als strategische Käufer die Runde. Die auf Technologie fokussierte PE-Firma Thoma Bravo hat ebenfalls mehrere Portfoliounternehmen, die Insidern zufolge „gut“ unter die Smartsheet-Plattform passen würden.
Das aktuelle Angebot liegt beim 7,5-fachen der für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Umsätze. Laut dem Jefferies-Analyst Brent Thill liegt das leicht unter dem Durchschnitt für Private Equity-Software-Deals in diesem Jahr. Nun gilt es abzuwarten: Die Transaktion hat eine 45-tägige Go-Shop-Periode, in der Smartsheet weitere Übernahmeangebote einholen kann.