Ferrari: Warum sinkende Verkäufe ein Grund zur Freude sind
Ferrari – der Inbegriff für Luxus, Geschwindigkeit und Exklusivität. Doch hinter dem ikonischen Rennpferd steckt mehr als nur ein Autohersteller. Ferrari versteht es meisterhaft, nicht nur Träume, sondern auch stabile Gewinne zu liefern. Doch warum feiern Analysten einen Rückgang der Auslieferungen? Werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der aktuellen Quartalszahlen.
Weniger Autos, mehr Profit: So funktioniert Ferraris Geschäftsmodell
Der Q3-Bericht von Ferrari zeigt: Die Auslieferungen gingen um 2,2% zurück, aber der Umsatz stieg um 6,5% und der Gewinn pro Aktie (EPS) kletterte um beeindruckende 14,3% auf 2,08 Euro. Das ist kein Zufall, das ist Strategie. Ferrari verfolgt ein klares Ziel: Weniger Autos produzieren, dafür höhere Margen durch Individualisierung erzielen. Das stärkt nicht nur den exklusiven Charakter der Marke, sondern maximiert auch den Gewinn pro Fahrzeug.
Ein Highlight ist das neue Modell F80, von dem nur 799 Exemplare produziert werden – und alle sind bereits ausverkauft. Bei einem Einstiegspreis von 3,6 Millionen Euro rechnet Ferrari allein mit diesem Modell mit einem Umsatz von mindestens 2,9 Milliarden Euro. Das zeigt: Ferrari setzt auf Klasse statt auf Masse.
Geografische Feinabstimmung: Warum China bewusst zurückgestellt wird
Ein genauerer Blick auf die Absatzregionen zeigt die durchdachte Strategie von Ferrari. Während die Auslieferungen in Europa leicht zulegten, wurden in China, Hongkong und Taiwan 29 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft. Die Gründe? Der Markt in China ist noch jung und erreicht nicht die hohen Margen der etablierten Regionen. Deshalb setzt Ferrari auf Knappheit, um den Wert der Marke zu steigern und langfristig eine exklusivere Wahrnehmung zu schaffen.
Diese Entscheidung ist Teil einer bewährten Taktik: Seit dem Börsengang 2015 hat Ferrari seine Auslieferungen um 78 Prozent gesteigert, während der Umsatz sogar um 110 Prozent gewachsen ist. Damit beweist das Unternehmen, dass es Wachstum und Rentabilität in Einklang bringen kann, ohne sein Luxuserbe zu gefährden.
Fazit: Ferrari bleibt auf der Überholspur
Ferrari zeigt eindrucksvoll, wie ein Luxusunternehmen Wachstum mit Exklusivität verbinden kann. Der Rückgang der Auslieferungen ist kein Makel, sondern ein Zeichen für eine bewusste Strategie. Mit soliden Finanzkennzahlen, einer klaren Vision und einem beeindruckenden Ausblick auf das Jahr 2025 bleibt Ferrari eine gute Wahl für langfristige Anleger. Der aktuelle kleine Kursrückgang könnte eine Chance sein, die man sich nicht entgehen lassen sollte.