FED zeigt sich als Grinch – Börsenverluste
Da war sie dahin – die Hoffnung auf eine entspannte Jahresendrally oder auf eine gro0e Weihnachtsüberraschung. Die Zinsprognosen der US-Notenbank Fed haben den Anlegern gestern Abend eine kalte Dusche verpasst. Heute Morgen deutet sich an, dass der DAX ebenfalls einen schweren Start hinlegt: Vorbörslich wird er unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 20.000 Zählern erwartet.
Fed: Weniger Lockerung, mehr Frust
Die Fed hat geliefert – allerdings weniger, als viele sich erhofft hatten. Zwar wurde der Leitzins – wie erwartet – um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, doch die Aussicht auf zukünftige Zinsschritte war ein Stimmungskiller: Statt des ursprünglich erwarteten Rückgangs um einen Prozentpunkt (vier Zinsschritte) soll es im kommenden Jahr nur noch um ein halbes Prozent nach unten gehen (zwei Zinsschritte).
Das Ergebnis? Die Wall Street geriet ordentlich ins Straucheln: Der Dow Jones Industrial fiel den zehnten Tag in Folge und sackte um 2,58 % ab, während der Nasdaq 100 mit einem Minus von 3,60 % den schlechtesten Tag seit Juli erlebte. Auch Bitcoin und Gold mussten Federn lassen – höhere Zinsen machen renditefreie Anlagen schlichtweg unattraktiver.
DAX: Zwischen Fed und großem Verfallstag
Hierzulande rückt neben den Fed-Nachwirkungen der große Verfallstag am Freitag in den Fokus. Optionen und Futures auf große Indizes laufen aus – und die runde 20.000-Punkte-Marke könnte zum Spielball der Märkte werden.
Dollar im Höhenflug, Euro unter Druck
Der US-Dollar glänzte als Krisenprofiteur: Gegenüber dem Euro legte er kräftig zu. Auch US-Staatsanleihen verzeichneten steigende Renditen, was den Druck auf Aktien und Rohstoffe erhöhte.
Asien: Kein Lichtblick in Fernost
Die asiatischen Märkte setzten die Schwäche der Wall Street fort. Besonders Technologieaktien litten unter Gewinnmitnahmen und einer enttäuschenden Prognose des US-Chipherstellers Micron. Der südkoreanische KOSPI gab 1,7 % nach, und auch der Hang Seng in Hongkong schloss rund ein Prozent im Minus.
Einziger Trost: Japans Märkte begrenzten ihre Verluste, nachdem die Bank of Japan die Zinsen unverändert ließ.
Fazit: Warten auf Stabilität
Mit den Zinsprognosen der Fed hat sich das Marktumfeld deutlich eingetrübt. Heute dürften Anleger weiter nervös bleiben, während der DAX sich wohl erst einmal mit der Marke von 20.000 Punkten auseinandersetzt. Es bleibt spannend, ob der große Verfallstag am Freitag einen neuen Impuls liefern kann. Von einer vorweihnachtlichen Ruhe ist derzeit allerdings an den Börsen nichts zu spüren.