FED strafft Geldpolitik am September, Euro steigt trotzdem
Die beiden großen Notenbanken EZB und FED können offenbar sagen, was sie wollen, der Euro wird trotzdem immer weiter hochgetrieben. Am vergangenen Donnerstag gab sich die EZB unverhofft zögerlich mit einer möglichen Zinswende – egal. Auf der gestrigen Sitzung kündigte die FED ziemlich klar an, ihre Bilanz ab September zu verkürzen (was wie eine Zinserhöhung wirkt) – egal. Der Dollar fällt weiter, der Euro steigt weiter. Die Spekulation läuft auf Hochtouren.
Die Euro-Spekulation hat sich verselbständigt
Der Markt hat sich inzwischen mit Dollar-Shortpositionen regelrecht vollgesogen, die Groß-Spekulanten (Hedgefonds und Banken) sind sich völlig einig: Der vor wenigen Monaten noch von genau denselben Anlegern gehasste Euro ist jetzt plötzlich jeden Preis wert. Das „Smart Money“ setzt hingegen so massiv auf einen fallenden Euro wie seit Jahren nicht mehr, was den erstgenannten Herrschaften zu denken geben sollte. Tut es aber nicht.
Denn bislang regiert das reine Aufwärts-Momentum im Euro. Nachdem der hartnäckige Widerstand bei 1,15 gefallen ist (Ausgangspunkt größerer Abwärtsbewegungen in 2015 und 2016), wurden in der Nacht Kurse nahe 1,18 erreicht. Die Euro-Aufwertung seit Jahresbeginn beträgt damit bereits über 13 Prozent – das sind Welten für eine Devise. Kein Wunder, dass die exportorientierten deutschen Großunternehmen dieser plötzlichen Bewegung chancenlos gegenüberstehen.
Euro rast auf die nächste Mauer zu
Bei 1,20 wartet jedoch die nächste Betonhürde: Ein Kreuzwiderstand aus den 2010er und 2012er Tiefs sowie dem GD50 auf Wochen-Basis. Spätestens hier dürfte sich die Euro-Rally erst einmal festfahren und eine Gegenbewegung einsetzen. Dann gilt es, sowohl die Kursmuster als auch die Anlegerstimmung genau im Auge zu behalten. Ich halte nach dieser Gegenbewegung eine mehrjährige Euro-Aufwertung für sehr wahrscheinlich.
Allerdings nur dann, wenn die sich derzeit massiv im Markt tummelnden Spekulanten wieder aus dem Markt gedrängt wurden und das Smart Money seine Meinung ändert. Andernfalls wird die vermeintliche Euro-Rally den gleichen Weg nehmen, den die Goldrally im Sommer 2016 nahm: Stramm nach Süden. Immerhin ist alles unter 1,30 technisch gesehen nur eine Erholung in einem mehrjährigen Abwärtstrend.
EUR/USD Monatschart: Mit Vollgas auf die Mauer bei 1,20
Behalten Sie diesen Markt unbedingt im Auge!
Ob der Euro langfristig weiter aufwerten kann oder nicht, ist übrigens auch essentiell für andere Märkte: Den DAX, die Rohstoffe, Gold, den Dollar, US-Aktien etc. Es ist also nicht nur ein bloßer Zeitvertreib, sich diesen Markt anzuschauen.
Ich behalte diesen genau im Auge, denn hier werden in den kommenden Monaten die Weichen für riesige neue Trendbewegungen gestellt, die ich mir in meinem Börsendienst DAX Profits nicht entgehen lassen werde. Gerade bei US-Aktien, Rohstoffen/ Gold und vielen Devisen wird es zu fantastischen Trendbewegungen kommen, die die meisten Anleger so überhaupt nicht auf dem Schirm haben.
Extrem gewinnträchtige 7-Jahres-Zyklen im Anmarsch
Nach zwei Jahren überwiegender Trendlosigkeit in vielen der genannten Märkte kommt nun ein neuer, siebenjähriger Zyklus auf uns zu, der enorme Gewinne verspricht. Im laufenden 2. Halbjahr 2017 muss die Positionierung für diesen Zyklus erfolgen.