FactSet – Gute Daten, aber vorsichtiger Ausblick
Der US-amerikanische Finanzdaten- und Softwarekonzern FactSet Research Systems – kurz FactSet – hat im letzten Quartal die Markterwartungen bei Umsatz und Gewinn übertroffen. Dennoch wird die Prognose fürs Gesamtjahr in einigen Bereichen leicht nach unten korrigiert.
Umsatz wächst etwas stärker als erwartet
Für das am 31. Mai 2023 abgeschlossene dritte Quartal (Q3) des Geschäftsjahres 2023 vermeldet FactSet im Vorjahresvergleich einen Umsatzanstieg von 8,4 Prozent auf 529,8 Millionen US-Dollar. Hauptwachstumstreiber waren laut dem Management die Unternehmensbereiche Analytics & Trading sowie Content & Technology Services.
Das organische Wachstum fiel mit 8,5 Prozent nahezu identisch aus. Branchenanalysten hatten im Schnitt mit knapp 528 Millionen Dollar gerechnet. Dennoch hat sich das Wachstumstempo verlangsamt, denn in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres erhöhte sich der Umsatz des S&P 500-Konzerns um 15,3 Prozent auf 1,55 Milliarden Dollar.
Wert der jährlichen Abos steigt in allen Regionen
Eine wichtige Kennzahl des Bloomberg-Konkurrenten mit Sitz in Norwalk, Connecticut ist der Annual Subscription Value (ASV), der den Wert der jährlichen Abonnements angibt. In Q3 verbesserte sich der ASV (inklusive „Professional Services”) um 7,9 Prozent auf 2,12 Milliarden Dollar. Auf dem amerikanischen Kontinent stieg der ASV dabei um 8,0 Prozent auf 1,34 Milliarden Dollar, in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika um 7,4 Prozent auf 541,3 Millionen Dollar und in der Region Asien-Pazifik um 9,3 Prozent auf 209,8 Millionen Dollar.
Bereinigter Gewinn etwas höher
Beim bereinigten operativen Gewinn (EBITDA) verzeichnete FactSet in Q3 ein Plus von 15,6 Prozent auf 205,3 Millionen Dollar. Das bereinigte Nettoeinkommen stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal lediglich um 1,3 Prozent auf 147,7 Millionen Dollar. Der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie erhöhte sich minimal von 3,76 auf 3,79 Dollar, weil eine höhere Steuerlast den gestiegenen Umsatz weitgehend ausglich (die Konzernsteuerquote betrug in Q3 16,9 Prozent nach 12,2 Prozent ein Jahr zuvor). Experten hatten sogar einen Rückgang auf etwa 3,60 Dollar prognostiziert.
Leichte Anpassungen beim Ausblick, Aktie wenig verändert
Da jüngere technische Entwicklungen, allen voran im KI-Bereich, für einige Verwerfungen bei Datenkonzernen sorgen, blickt das Management von FactSet etwas vorsichtiger in die nähere Zukunft und hat die Prognose entsprechend angepasst. So soll der Umsatz im gesamten Geschäftsjahr 2023 nur noch das untere Ende der Spanne von 2,08 bis 2,1 Milliarden Dollar erreichen und bei der operativen Marge (GAAP-Berechnung) wurde das Ziel von 29,5 bis 30,5 Prozent auf 29 bis 30 Prozent korrigiert.
Hingegen soll die bereinigte operative Marge 35 bis 36 Prozent erreichen anstelle der zuvor anvisierten 34 bis 35 Prozent. Ähnlich sieht es beim Gewinn je Aktie aus, der nach der US-amerikanischen GAAP-Berechnung mit 12,45 bis 12,85 Dollar statt 12,25 bis 12,65 Dollar niedriger ausfallen soll, während die Zielspanne für den bereinigten Gewinn je Anteilsschein von 14,50 bis 14,90 Dollar auf 14,75 bis 15,15 Dollar angehoben wurde. Anleger zeigen sich von der Quartalsbilanz und dem veränderten Ausblick wenig beeindruckt, die FactSet-Aktie behauptet sich im deutschen Nachmittagshandel mit Kursen um 385 Euro in einem schwächeren Marktumfeld etwa auf Vortagesniveau.