Fabasoft – Dividende wird arg gestutzt

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Mehr Umsatz aber weniger Ertrag – dieses Muster lässt sich auch beim österreichischen Softwarekonzern Fabasoft erkennen. Im  Geschäftsjahr 2022/2023 haben vor allem höhere Investitionen und Personalkosten das Ergebnis belastet.

Umsatzanstieg um über 18 Prozent

Fabasoft bietet Produkte und Cloud-Dienstleistungen für das digitale Dokumenten- und Prozessmanagement an und konnte den Umsatz in dem am 31. März 2023 abgeschlossenen Geschäftsjahr um 18,8% auf 69,2 Millionen Euro steigern. Motor des Wachstums waren wiederkehrende Umsätze – also regelmäßige, meistens monatliche Zahlungen für Softwareleistungen und Cloud-Services. Sie ersetzen zunehmend Einmalerlöse aus dem Verkauf von Softwareprodukten und tragen inzwischen knapp 53% zum Gesamtumsatz bei.

Das hohe Wachstumstempo des vor allem im deutschsprachigen Raum tätigen Unternehmens war jedoch von einem deutlichen Gewinneinbruch begleitet. Der operative Ertrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) knickte um 13,4% auf 10,0 Millionen Euro ein. Unter dem Strich blieben als Jahresergebnis 6,8 Millionen Euro übrig, ein Minus von 13,4%. Noch ein Stückchen schlechter sieht es beim Ergebnis je Aktie aus, das um 16,2% auf 57 Cents absackte.

Cashflow und Liquidität gehen stark zurück

Das Management zieht daraus Konsequenzen und schlägt auf der Hauptversammlung am 3. Juli eine Dividende von nur noch 30 Cents je Aktie vor. Das sind gerade einmal 40% der Ausschüttung für das vorige Geschäftsjahr 2021/2022, als Fabasoft seine Aktionäre noch mit 75 Cents je Aktie bedacht hatte. Für 2020/2021 waren es sogar 85 Cents.

Diese drastische Kürzung wird durch die Entwicklung des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit verständlich: Er rutschte um fast 58% auf nur noch 7,0 Millionen Euro ab, der Bestand an liquiden Mitteln von 35,8 Millionen Euro auf 26,6 Millionen Euro.

Mangel an IT-Fachkräften bremst das Wachstum

Den kräftigen Gewinnrückgang schreibt Fabasoft vor allem höheren Investitionen und  Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen zu. Außerdem nahmen die Vertriebs- und Reisekosten nach dem Ende der Corona-Beschränkungen zu. Nicht zuletzt sind die Personalkosten  deutlich in die Höhe geschossen. Denn Fabasoft beschäftigte  Ende März 2023 mit 451 Personen immerhin 85 mehr als im Jahr zuvor – und klagt dennoch darüber, dass es nicht genügend IT-Fachkräfte für seinen Wachstumskurs bekommt. Vor allem von der Entwicklung einer neuen Produktlinie erwartet sich das Management zukünftig mehr Geschäft.

Da die ungünstige Ertragslage bereits weitgehend bekannt war – beispielsweise aus den Neunmonatszahlen – reagierte die Aktie im Vormittagshandel nur mit einem relativ kleinen Abschlag um gut 2% auf Kurse um 17,25 Euro. Das ist deutlich unter dem Dreijahreshoch von über 53 Euro und nicht allzu weit über dem Jahrestief von 14,20 Euro.