Europawahl 2024: Französische Börse bricht ein!
Europa hat gewählt. Die Jugend zum ersten Mal auch. Wir schauen uns an, wie die Börsen auf die Ergebnisse reagiert haben.
Allen voran Frankreich, deren bisherige Regierung noch mehr verloren hat als unsere Ampel. Marie LePen bekam doppelt so viel Stimmen wie Emmanuel Macron. Dieser hat im Anschluss an das Wahlergebnis direkt Neuwahlen angekündigt und die Nationalversammlung aufgelöst.
Das wird bei uns wohl in den seltensten Fällen passieren. Wer den Cum-Ex-Skandal unter den Teppich kehrt und sich durch den Wahlkampf mogelt, der hat morgen auch schon wieder die Ohrfeige der Wähler vergessen. Ich erwarte wenig von Scholz – Neuwahlen schon gar nicht. Auch wenn die Ampel auf gerade einmal rund 30 Prozent der Stimmen kommt. Ein klarer Regierungsauftrag sieht anders aus.
CAC 40 im Tageschart
Zurück zu Frankreich. Hier sehen Sie den französischen Leitindex. Wie im DAX sind auch hier die wichtigsten 40 Unternehmen des Landes gelistet. Erwartungsgemäß ging es nach den Ergebnissen vom Sonntag erst einmal bergab.
In der Spitze gab der CAC 40 nicht einmal 3 Prozent ab. Aktuell stehen wir bei einem Minus von 1,40 Prozent.
Das farblich markierte Rechteck ist die Zone unter die der CAC 40 nicht fallen darf. Sonst drohen tiefere Tiefs. Aktuell notieren die Kurze zwischen der EMA 50 (Blau) und EMA 200 (Grün).
Es hat schon etwas den Beigeschmack einer Topping-Formation. Der rote Punkte als Ende der Kaufübertreibung. Danach noch einmal ein etwas höheres Hoch. Das sind die üblichen Anzeichen, wenn die Chancen auf eine Korrektur steigen. Damit meine ich nicht den kleinen Rücklauf, den wir bereits gesehen haben. Üblicherweise sind solche Rücksetzer dann etwas größer.
Vielleicht braucht es noch die Ergebnisse der Neuwahlen. Aber da würde ich die Politik zu bedeutend machen. Die Börsen fallen, wenn es Ungewissheit gibt. Das haben wir besonders schön gesehen, bevor Trump in den USA zum Präsidenten gewählt wurde. Davor fielen die Kurse. Als dann die nach Umfragen riesige Überraschung eintrat, schossen die Märkte trotzdem nach oben.
So kann es auch in Frankreich und den restlichen europäischen Ländern sein, deren Wähler jetzt gezeigt haben, was sie vom aktuellen Kurs der Politik halten. In den meisten Ländern hat sich die Sitzverteilung verschoben, so richtig viel wird sich aber wohl kaum ändern. Ausnahmen wie Frankreich oder auch Belgien einmal ausgenommen.
Aber ob das wirklich die Aktienkurse nach unten drückt, bezweifle ich. Zumindest nicht das Wahlergebnis an sich. Jetzt haben zum Teil Parteien das erste Mal die Chance zu zeigen, dass sie auch nicht besser sind, als die Konkurrenz, die zuvor im Amt war.