Warum Novo Nordisk eine lukrative Investment-Story ist!

Inhaltsverzeichnis

Die Berichtssaison läuft auch Hochtouren und die Zahlen fallen eher gemischt aus. Einer der Lichtblicke ist indes der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk. Sollten Sie das Unternehmen noch nicht kennen, hier ein paar wichtige Eckpunkte zur Einordnung: Novo Nordisk mit Sitz in Bagsværd Sogn hat sich mit seinen rund 45.000 Mitarbeitern auf die Behandlung von Volkskrankheiten spezialisiert.

Im Mittelpunkt stehen Diabetes und Adipositas. Novo Nordisk ist der weltweit führende Hersteller von Diabetes-Medikamenten – etwa 34 Millionen Menschen rund um den Globus greifen auf diese Präparate zurück. Gleichzeitig deckt der Konzern nach eigenen Angaben rund 50 Prozent des weltweiten Insulinbedarfs und bietet zudem mehrere Diät-Präparate zur Bekämpfung von Übergewicht.

Diabetes und Adipositas weiter auf dem Vormarsch

Grundsätzlich ist die Pipeline von Novo Nordisk also vielversprechend, denn die Krankheitsfälle rund um Diabetes und Adipositas nehmen seit Jahren auch wegen oftmals ungesunder Ernährung zu und dürften dies auch weiterhin tun. Schauen Sie: Laut einer Schätzung der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) lebten 2019 weltweit 463 Millionen Menschen mit Diabetes (beide Typen). 2045 sollen es demnach 700 Millionen sein.

Ähnlich problematisch ist die Entwicklung rund um das Übergewicht. Nach Angaben des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) waren im Jahr 2019 rund 29 Prozent der Menschen weltweit übergewichtig und neun Prozent gar fettleibig. Laut den Experten dürfte sich das bis zur Mitte des Jahrhunderts weiter verschärfen. So erwartet das PIK für 2050, dass 45 Prozent der Menschen übergewichtig sind und 16 Prozent fettleibig. Bei einer prognostizierten Weltbevölkerung von 9,7 Milliarden Menschen bis zu diesem Zeitpunkt würden somit 1,5 Milliarden Menschen unter Fettleibigkeit leiden.

Wie hat sich Novo Nordisk in 2022 geschlagen?

Nun zu den neuen Zahlen von Novo Nordisk: Demnach stieg der Umsatz im letzten Jahr um 26 Prozent auf knapp 177 Milliarden dänische Kronen (DKK). Umgerechnet sind das 23,79 Milliarden Euro.

Profitiert hat das Unternehmen vom starken Geschäft im Bereich Diabetes und Adipositas, das um 29 Prozent auf umgerechnet knapp 21 Milliarden Euro zulegen konnte. Als Treiber erwies sich das Geschäft in Nordamerika, dessen Erlöse in 2022 um 35 Prozent zunahmen. Novo Nordisk profitierte hier auch vom starken US-Dollar, der die Auslandseinnahmen bilanziell aufpolierte.

Nordamerika blieb indes der größte Markt der Dänen – mit einem Umsatzanteil von 52 Prozent, gefolgt von Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) mit 25 Prozent sowie China mit 9 Prozent.

Wie sieht es beim Gewinn aus?

Der Betriebsgewinn verbesserte sich in 2022 um 28 Prozent auf umgerechnet 10,05 Milliarden Euro. Und der Reingewinn stieg um 16 Prozent auf umgerechnet 7,46 Milliarden Euro.

Davon sollen auch die Anleger profitieren. So will das Management der am 23. März tagenden Hauptversammlung für 2022 eine Dividende von 12,40 DKK pro Aktie vorschlagen, wobei davon 4,25 DKK bereits im August 2022 als Zwischendividende ausgeschüttet wurden. Zum Vergleich: Für 2021 hatte Novo Nordisk insgesamt 10,4 DKK je Anteilsschein ausgezahlt.

Wie hoch ist die Dividendenrendite?

Die Dividendenrendite für 2022 liegt gemessen am aktuellen Aktienkurs also bei 1,31 Prozent (Stand: 01.02.2023, 10:00 Uhr). Der Grund für die eher schmale Rendite: Die Aktie hatte im letzten Jahr bereits deutlich zulegt, um insgesamt 27,5 Prozent.

Weitere Kursimpulse will das Management im laufenden Jahr über ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu umgerechnet 3,76 Milliarden Euro ermöglichen. Operativ erwartet Novo Nordisk für 2023 indes ein erneutes Wachstum sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis – zu konstanten Wechselkursen um jeweils 13 bis 19 Prozent.

Mein Fazit für Sie: Gibt es Zukunftspotenzial?

Novo Nordisk hat im letzten Jahr also brilliert. Der Kapitalmarkt hatte allerdings das nun erzielte Wachstum weitestgehend erwartet. Entsprechend dürften der ohnehin starken Aktie weitere Aufwärtsbewegungen meiner Meinung nach erst einmal schwerfallen. Und auch die Dividende ist angesichts des hohen Kursniveaus nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Langfristig hingegen bietet Novo Nordisk durchaus eine sehr interessante Investment-Story. Das hat vor allem damit zu tun, dass chronische Krankheiten wie Diabetes und Adipositas auch in den nächsten Jahrzehnten auf dem Vormarsch sein dürften. Und die Dänen wollen darauf mit neuen Produktionslinien und Innovationen reagieren.

Als besonders vielversprechend gilt das sogenannte „intelligente Insulin“. Dieses Glukose-sensitive Insulin kann auf die Zuckerkonzentration in der Umgebung reagieren. In der Folge entfaltet das Insulin seine Wirkung nur, wenn ausreichend Zucker verfügbar ist. Dadurch sollen gefährliche Unterzuckerungen (Hypoglykämie) vermieden werden. Novo Nordisk forscht zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft an diesem für Diabetes-1-Patienten wichtigen Durchbruch.

Zudem engagieren sich die Dänen im Bereich der Stammzellenforschung. Zusammen mit führenden Forschungseinrichtungen ist es dem Konzern bereits gelungen, Stammzellen so umzuwandeln, wie sie in der Bauchspeicheldrüse eines gesunden Menschen produziert werden. Im Tierversuch konnten diese transformierten Stammzellen erfolgreich Mäuse mit Typ 1 Diabetes heilen. Novo Nordisk kommt also einer kurativen Behandlung der Autoimmunerkrankung immer näher.

Für die Aktie jedenfalls geht das mit starkem Zukunftspotenzial einher. Auf langfristige Sicht kann Ihnen das Papier trotz der Aufwertung in 2022 also nach wie vor Renditen verschaffen. Alles was Sie dafür brauchen ist: etwas Geduld.