Richemont-Aktie: Luxus boomt weiter
Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont hat insgesamt gute Quartalszahlen präsentiert. Nicht nur beim Branchenprimus LVMH, auch bei Richemont läuft es rund, denn das Geschäft mit Luxusartikeln wie zum Beispiel teuren Uhren oder Schmuck boomt – im ersten Geschäftsquartal 2023/2024 (bei Richemont geht das Geschäftsjahr von April bis Ende März) hat das Unternehmen den Umsatz im zweistelligen Prozentbereich steigern können.
Die Richemont-Aktie reagierte trotzdem mit Verlusten auf die frischen Zahlen, denn die sehr hohen Erwartungen wurden leicht verfehlt. Angesichts der starken Kursentwicklung der letzten Monate sind Gewinnmitnahmen jedoch keine große Überraschung. Die Aussichten bleiben weiterhin gut, denn Luxusartikel verkaufen sich nach wie vor sehr gut. Die jüngsten Zahlen zeigen jedoch auch, dass die Branche zumindest momentan teilweise abhängig von der Entwicklung in China ist.
Richemont mit deutlichem Umsatzwachstum
In den Monaten April bis Juni hat Richemont seinen Konzernumsatz um 14 Prozent steigern können – der Quartalsumsatz landete bei gut 5,3 Milliarden Euro. Währungsbereinigt betrug das Umsatzplus sogar 19 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die erfolgreiche Schmucksparte konnte noch mehr zum Wachstum beitragen als die Uhrensparte.
Dabei hat Richemont vor allem vom Wachstum in der für das Unternehmen wichtigsten Region Asien/Pazifik profitiert. Hier hat Richemont rund 40 Prozent zugelegt, ein nicht unerheblicher Teil des Wachstums hängt mit dem Ende der Corona-Restriktionen in China zusammen. Zwar ist das Unternehmen weltweit aktiv und kann in fast allen Weltregionen zulegen (Ausnahme in Q1 war die Region Amerika), der wichtigste Markt ist aber weiterhin China.
Richemont-Aktie: Anleger mit Gewinnmitnahmen – wie geht’s weiter?
Trotz eines organischen Umsatzwachstums von 19 Prozent im ersten Quartal 2023/2024 ist die Richemont-Aktie zunächst eingeknickt. Denn die hohen Erwartungen wurden leicht verfehlt – im Vorfeld hatten Analysten mit 20 Prozent Wachstum gerechnet. Vielmehr als echte Enttäuschung über das Zahlenwerk dürften bei Anlegern jedoch vor allem Gewinnmitnahmen ursächlich für die Kursverluste sein. Denn die Richemont-Aktie hat in den letzten Monaten stark performt und erst vor etwa 2 Monaten ein neues Allzeithoch erzielt.
Kurzfristige Gewinnmitnahmen und eine gewisse Abhängigkeit von China sind Risikofaktoren bei der Richemont-Aktie. In China sind die Wachstumsaussichten nicht mehr ganz so rosig wie zuletzt und der Aufholeffekt nach Corona dürfte in den kommenden Monaten ebenfalls keine große Rolle mehr spielen.
Trotzdem sind die mittel- und langfristigen Aussichten für das Papier gut bis sehr gut. Mit Cartier, Piaget und vielen anderen hat Richemont eine starke Markenmacht und profitiert vom anhaltenden Boom bei Luxusartikeln. Das Schweizer Unternehmen konnte zuletzt auch in Europa, in Japan und in der Region Mittlerer Osten/Afrika deutlich zulegen. Die Folge: Die Mehrzahl der Analysten sieht weiteres Kurspotential bei Richemont – Anleger sollten die Richemont-Aktie sowie die gesamte Luxusbranche im Blick behalten.