Nestlé: Gewinner in der Tech-Krise
Wie gestern schon berichtet, standen westliche KI-Profiteure an der Börse stark unter Druck und verloren auf Tagesbasis bis zu 30%. Der Hintergrund: Aus China soll ein günstiges und einfaches KI-Modell stammen. Solche Meldungen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Es gibt schon jetzt große Zweifel, ob die Daten aus China korrekt sind.
Davon unabhängig hat der Vorfall aber gezeigt, dass sehr hoch bewertete Technologie-Aktien angreifbar sind. Sie sollten in Ihrem Depot daher nicht einseitig auf diese Wachstumswerte setzen. Auch Unternehmen aus anderen Branchen gehören in ein gut strukturiertes Depot.
Gestern konnten Sie bereits erste Umschichtungen erleben: Investoren flohen aus Technologie-Aktien und deckten sich mit vorher vernachlässigten Werten ein. So konnte die im Börsenjahr 2024 abgestrafte Nestlé-Aktie deutlich zulegen.
Ein neuer Comeback-Anlauf der Aktie! Anfang des vergangenen Jahres haben viele Investoren darauf gehofft, dass das Wachstum in die Lebensmittelbranche zurückkehrt und die Gewinnmargen sich erholen. Beides ist (noch) nicht geschehen. Der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé musste infolge der ausbleibenden Erholung im Jahr 2024 zwei Mal seine Umsatzerwartungen senken.
Kursrückgang als Kaufgelegenheit
Das sorgte für einen spürbaren Kursrückgang, der meinen Analysen zufolge jedoch kein Grund zur Sorge ist, sondern eher eine Einstiegsgelegenheit. Schließlich bin ich überzeugt, dass der Nestlé-Konzern mit seinen starken Marken perspektivisch wieder wachsen und auch seine Margen ausweiten kann.
Auch im historischen Kontext waren größere Kursrücksetzer bei der Nestlé-Aktie immer gute und günstige Kaufgelegenheiten. Bevor wir gleich noch näher auf die Perspektiven blicken, möchte ich Ihnen kurz das Unternehmen und sein Geschäftsmodell vorstellen.
Ein kurzer Blick auf Marken und Geschäftsmodell
Das Schweizer Unternehmen Nestlé zählt zu den größten Nahrungsmittelherstellern der Welt. Neben Tiefkühlprodukten, verschiedenen Getränken (Kaffee, Tee, Mineralwasser etc.), Milchprodukten und Süßwaren werden auch pharmazeutische Produkte, Spezialnahrungsmittel, Babyprodukte und Artikel für Heimtiere hergestellt.
Zu den bekanntesten Marken des Konzerns gehören unter anderem Nescafé, Nesquik, Maggi, Thomy, KitKat, Buitoni, Smarties und Wagner. Für Kind und Eltern hat Nestlé die Marken Alete, Bübchen und Mamalete im Angebot. Dazu kommen Produkte für Heimtiere, etwa die Marken Felix und Beneful.
Bessere Perspektiven aufgrund eines Chef-Wechsels
Kommen wir zu den Perspektiven: Der neue Chef hat die Messlatte tief gelegt. Das sorgt für positives Überraschungspotenzial. Die massiven Preiserhöhungen sollten bald verdaut sein, wodurch eine Verbesserung der operativen Gewinnmarge auf mittlere Sicht realistisch wird.
Hinzu kommt: Auf Basis des aktuellen Kurses dürfte die Dividendenrendite bei über 4% liegen. Das ist ein weiteres Argument für die Nestlé-Aktie.