Monopol in der Halbleiterbranche: Wie bringen die morgigen Quartalszahlen bei ASML?
Dass heutzutage in immer mehr Elektronikprodukten leistungsfähige Computerchips enthalten sind, dürfte Ihnen bekannt sein.
Die Halbleiterstrukturen dieser Chips werden immer kleiner und befinden sich mittlerweile im Nanometer-Bereich. Um die winzigen Chips zu fertigen, bedarf es einer speziellen Laser-Technologie namens Lithografie.
Jahrzehntelange Entwicklung brachte Alleinstellung
Lithografie-Maschinen mit besonders starkem und präzisem Laser produziert der holländische Konzern ASML. Es hat Jahrzehnte gedauert, sie zu entwickeln!
Doch die Mühe hat sich gelohnt: Derzeit ist das Unternehmen der einzige Hersteller, der solche ausgereiften Lithografie-Maschinen herstellen kann, und die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern.
Die aktuelle Version arbeitet mit einem ultravioletten Laser und kostet pro Stück 150 Millionen US-Dollar.
ASML besitzt somit ein Monopol, das enorm schwierig zu knacken ist.
Durch das riesige Netzwerk aus Zulieferern und Partnern hat sich das Unternehmen einen zusätzlichen Burggraben aufgebaut.
Die kleinen Chips werden in vielen Megatrends benötigt, was die Nachfrage nach den Maschinen von ASML zunehmend verstärkt.
Die hohe Nachfrage konnte zuletzt nicht bedient werden
Die letzten Quartalszahlen fielen gemischt aus.
Dabei hat ASML ein Luxusproblem: Es mangelt keineswegs an Nachfrage – die Auftragsbücher sind auf Jahre hinweg voll.
Doch das Unternehmen hat momentan das Problem, die hohe Nachfrage auch bedienen zu können.
Lieferkettenprobleme setzten ASML im ersten Quartal zu und sorgten dafür, dass die ausgelieferten Geräte von 72 im Vorquartal auf 59 fielen.
Außerdem sind die Kapazitäten generell zu gering, um die hohe Nachfrage zu decken. Deswegen versprach das Unternehmen damals, die Produktionskapazitäten auszubauen.
Morgen wird sich zeigen, ob ASML hier einen Schritt vorangekommen ist.
Denn dann öffnet das Unternehmen seine Bücher zum zweiten Quartal.
Diese Fragen werden bei ASML jetzt spannend
Spannend werden neben den Zahlen zum Umsatz und Gewinn dabei vor allem drei Fragen:
- Hat ASML es geschafft, die Lieferkettenprobleme in den Griff zu bekommen, so dass wieder mehr Maschinen ausgeliefert werden konnten?
- Ist ASML beim Ausbau seiner Produktionskapazitäten vorangekommen?
- Gibt es eine Revision der Prognosen für die nächsten Quartale oder Jahre?