Eurostoxx 50

3 min | Stand 09.06.2022
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Der 1998 eingeführte EURO STOXX ist einer der jüngeren Aktienindizes. Da er als Blue-chip-Index die 50 größten börsennotierten Unternehmen innerhalb der Eurozone abbildet, trägt er genau genommen die Bezeichnung EURO STOXX 50.

EURO STOXX Unternehmen werden in der Regel auch in anderen Indizes gelistet, zum Beispiel im DAX oder den national bedeutsamen Indizes anderer europäischer Staaten.

Seit seiner Einführung hat sich der EURO STOXX zum europaweit führenden Index entwickelt. Daher gilt er als wichtiger Indikator für Wertentwicklungen am europäischen Aktienmarkt.

Daneben bildet der STOXX Europe 50 die 50 größten Unternehmen aller europäischen Staaten ab und enthält damit auch Werte britischer und schweizer Unternehmen.

Langfrist-Chart des Eurostoxx 50 Index für den Zeitraum vom Mai 2003 bis Mai 2013

Zugangsvoraussetzungen zum europäischen Leitindex

Die Auswahl der EURO STOXX Unternehmen erfolgt nur nach dem Kriterium der Marktkapitalisierung, also dem Börsenwert der Aktien, die sich in Streubesitz befinden. Der Wert ist das Produkt der in Streubesitz befindlichen Aktien und ihres zum Auswahlstichtag aktuellen Börsenkurses.

Die Zusammensetzung des EURO STOXX überprüft die STOXX Ltd. regelmäßig, die eigens zur Auflage und Verwaltung des Indizes gegründet wurde. Einmal jährlich, jeweils zum 1. September, entscheidet die STOXX Ltd. über die Zusammensetzung des Indizes für das Folgejahr.

Maßgeblich für die Auswahl ist der letzte Börsen-Handelstag im August. In den Index werden regelmäßig die 50 Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung aufgenommen. Wie für einen Blue Chip Index üblich, fließen keine weiteren Auswahlkriterien in die Entscheidung über die Zusammensetzung ein.

Anders, als bei einem nationalen Aktienindex, erlaubt die Zusammensetzung des EURO STOXX neben der Bewertung der enthaltenen EURO STOXX Werte auch Rückschlüsse auf die Wirtschaftskraft der einzelnen Euro-Länder.

Je mehr nationale Unternehmen in diesem europäischen Leitindex gelistet sind, umso höher schätzt man die Wirtschaftskraft des Landes.

Berechnung des EURO STOXX

Den EURO STOXX kann man sowohl als Kursindex wie auch als Performance Index berechnen.

Dem Kursindex liegen ausschließlich die um Sonderzahlungen und Erträge aus Bezugsrechten bereinigten Aktienkurse zugrunde. Dividenden und Veränderungen des Kapitalbestandes wirken sich auf den Kursindex nicht aus.

Der Performanceindex hingegen bezieht Dividenden und andere Nebenwerte in die Werte der EURO STOXX Aktien ein und unterstellt damit eine Reinvestition in die Aktien.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird nur der Kursindex als EURO STOXX 50 bezeichnet. Die Berechnung des Indizes erfolgt aktuell im Sekundentakt während der Börsenhandelszeit an Börsen-Handelstagen zwischen 9.00 und 17.30 Uhr.

Entstehung und Entwicklung des EURO STOXX

Zur Einführung des EURO STOXX 50 gründeten die Deutsche Börse, das US-amerikanische Verlagshaus Dow Jones und die Schweizer Börse SWX in einem Joint Venture zu Beginn des Jahres 1998 das Unternehmen STOXX Ltd. mit Sitz in Zürich.

Aufgrund dieser Zusammensetzung des Unternehmens bezeichnet man den Index vielfach auch als Dow Jones EURO STOXX 50. Der Index wurde bei seiner Auflage am 28. Februar 1998 bis in das Jahr 1986 zurückgerechnet.

Als Basis für die Betrachtung der Index-Entwicklung gilt das Jahr 1991 mit einem Index-Wert von 1.000 Punkten. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich der Index zu einem angesehenen Börsen-Barometer und erreichte im Februar 2000 erstmals einen Wert von mehr als 5.000 Punkten.

Den bisherigen Höchststand erreichte der EURO STOXX am 6. März 2000 mit einem Wert von 5.464,13 Punkten. Seinen bisher niedrigsten Wert verzeichnete der Index am 9. März 2009 mit 1.809,98 Punkten in Folge der internationalen Börsen- und Finanzkrise.