ETFs feiern Jubiläum – und Sie können sparen!
Glaubt man erfahrenen Medienprofis, sind nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten. Angeblich ziehen rabenschwarze Meldungen weitaus mehr Leser an. Und es ist in diesen Tagen auch kein Kunststück, Material für negative Meldungen zu finden.
Ich probiere es heute trotzdem mit einer guten Nachricht, denn Negativmeldungen hatten wir in jüngster Zeit genug. Ich verspreche Ihnen aber: Die Lektüre lohnt sich.
In diesem Monat feiern wir ein bemerkenswertes Jubiläum: Vor 25 Jahren führte die Deutsche Börse als erste europäische Börse den Handel mit ETFs (Exchange Traded Funds) ein. Aktuell werden etwa 2.400 ETFs von 37 Emittenten auf Xetra gehandelt. Lesen Sie hier, warum mich diese speziellen Fonds begeistern – und wie Sie diese künftig sogar noch günstiger erwerben können.
Was ETFs sind und welche Vorteile sie bieten
ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte offene Investmentfonds, die die Wertentwicklung eines Index – etwa des DAX oder S&P 500 – nachbilden. Sie kombinieren die Vorteile von Aktien (flexibler Handel an der Börse) mit denen von Fonds (breite Streuung) und sind in der Regel kostengünstig und transparent.
Selten sind die laufenden Verwaltungskosten bei ETFs höher als 0,5% pro Jahr. Bei ETFs auf gängige Indizes gibt es durchaus besonders preisgünstige Modelle, die nur 0,02% pro Jahr kosten. Zum Jubiläum lohnt sich besonders ein Blick auf die Kaufkosten – und damit meine ich keineswegs nur die Orderkosten.
Mein Tipp: Minimieren Sie Ihre Kaufkosten
ETFs können Sie nur an einer Börse ordern. Sie haben dabei üblicherweise die freie Wahl, an welchem Börsenplatz Sie die ETF-Anteile kaufen. Viele Anleger machen allerdings den Fehler, allein auf die Ordergebühren zu achten. Dabei erheben manche Börsen noch eine Courtage, also ein volumenabhängiges Entgelt, das zu den Orderkosten der jeweiligen Depot-Bank noch dazukommt.
Ich rate Ihnen aber, nicht nur auf diese Courtage zu achten. Schauen Sie, gerade bei größeren Ordervolumina, auch auf die Preise, die Sie gestellt bekommen. Und hier sind wir bei einem Thema, das mir sehr am Herzen liegt: dem Spread.
Was der Spread beim ETF-Handel ist
Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kaufpreis (Briefkurs) und dem Verkaufspreis (Geldkurs) eines ETFs. Er stellt quasi die Handelsspanne dar und ist ein indirekter Kostenfaktor beim ETF-Handel. Je enger der Spread, desto günstiger ist der Handel für Sie als Anleger – denn Sie zahlen weniger beim Kauf und erhalten mehr beim Verkauf. Enge Spreads sind ein Zeichen für hohe Liquidität und effiziente Preisbildung.
Bei liquiden ETFs auf große Indizes (z. B. DAX, MSCI World) liegt der Spread auf Xetra oft nur bei 0,01 % bis 0,05 %. Bei weniger gehandelten oder spezialisierten ETFs kann er höher ausfallen, etwa bis zu 0,5 % oder mehr. Bezogen auf einen ETF-Kauf im Volumen von 10.000 € reden wir hier also über bis zu 50 €.
Neues Xetra-Angebot: Spread-Vergünstigung für Privatanleger
Interessant ist ein Angebot von der elektronischen Börse Xetra anlässlich des 25. ETF-Jubiläums. Für Privatanleger sollen sich bei ETF-Orders sowohl die Börsencourtage als auch der Spread reduzieren. Das kann sich für Sie lohnen, wenn Sie nicht nur Kleinbeträge investieren und womöglich auf ETFs setzen, die weniger nachgefragt und damit nicht so liquide im Handel sind wie etwa ein DAX-ETF. So zum Beispiel die Van Eck Morningstar Moat ETFs, die ich schon wiederholt empfohlen habe.
Konkret: Für den ETF-Handel greifen auf Xetra spezialisierte Market Maker ein, die die Preisstellung zu Ihren Gunsten beeinflussen und Ihnen bessere Kurse stellen als institutionellen Anlegern. Ohnehin ist Xetra eine gute Adresse für ETF-Orders.
Der Grund ist einfach: Xetra ist bei ETFs die Referenzbörse für ganz Europa. An keiner europäischen Börse werden höhere Handelsumsätze mit diesen günstigen Indexfonds gemacht. Das ist immer ein gutes Indiz für enge Spreads und faire Kurse. Es spricht also viel dafür, große ETF-Orders bei Xetra zu platzieren.