ETF-Sparpläne für die Kinder und Enkel

Inhaltsverzeichnis

„Über Geld spricht man nicht“, diesen Satz an den Nachwuchs habe ich speziell hier in Deutschland schon häufiger gehört. Eines will ich aber gleich klarstellen: Ich halte ihn für Quatsch! Denn von wem soll der Nachwuchs einen klugen Umgang mit Geld lernen, wenn nicht von seinen Eltern und Großeltern?

Wenn Ihnen das finanzielle Wohl Ihrer Familie am Herzen liegt, dann tabuisieren Sie Geldthemen zuhause nicht. Im Gegenteil: Zeigen Sie Ihren Kindern und Enkeln, dass es sich lohnt, regelmäßig zu sparen. Und zeigen Sie ihnen auch eine der lohnendsten Varianten des Vermögensaufbaus: den Sparplan. Am einfachsten lässt sich das mit ETF-Sparplänen bewerkstelligen, die ich Ihnen in einer früheren Schlussgong-Ausgabe schon vorgestellt habe.

Vielleicht möchten Sie das Thema „Sparplan für Ihren Nachwuchs“ ja zunächst selbst in die Hand nehmen? Dazu habe ich einige Empfehlungen für Sie.

Ein Junior-Depot lohnt sich

Falls Sie für Ihre Kinder oder Enkel sparen, ist die Einrichtung eines Extra-Depots sinnvoll. Viele Depot- und spezialisierte Fonds-Banken bieten spezielle Junior-Depots an, die mit Zustimmung der Eltern eingerichtet werden können. Das hat drei Vorteile:

  • Erstens fallen bis zum Alter von 18 keine Gebühren für die Depot-Führung an, und die ETF-Sparpläne, die Sie dort einrichten können, sind nicht teurer, sondern eher billiger als anderswo.
  • Zweitens gibt es eine Reihe von Junior-Depots mit erfreulich niedrigen Sparraten von beispielsweise 10 Euro pro Monat. Das ermöglicht das Besparen auch mit kleinem Budget. Zugleich können Sie damit Ihren Nachwuchs ermutigen, auch eigene Sparpläne einzurichten.
  • Drittens sind Kinder zumeist nicht steuerpflichtig, und mit einer Nichtveranlagungs-Bescheinigung können Sie leicht erreichen, dass keinerlei Abgeltungssteuer abgeführt wird. Zum Vergleich: Wenn Sie einen ETF-Sparplan, der für eines Ihrer (Enkel-)Kinder bestimmt ist, auf Ihren eigenen Namen laufen lassen, dann zehren die Erträge Ihren Sparerpauschbetrag auf. Den brauchen Sie aber womöglich selbst, damit Ihre eigenen Erträge zumindest bis 1.000 Euro pro Jahr (2.000 Euro bei zusammen veranlagten Ehepartnern) steuerfrei bleiben.

Zusatztipp: Zeigen Sie Ihrem Nachwuchs, wie das Vermögen wächst

Aus einem einmal eingerichteten Junior-Depot sollten Sie keinen Hehl machen: Zeigen Sie dem Nachwuchs, wie das Vermögen darin Stück für Stück wächst. Auf das Geld zugreifen darf ein minderjähriges Kind übrigens nicht ohne Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Es besteht also keine Gefahr, dass die angesparten ETF-Anteile plötzlich für überteuerte Konzertkarten oder Fanartikel verkauft werden.

Zeigen Sie Ihren Kindern oder Enkeln außerdem: In Korrektur- und Bärenphasen an den Märkten besteht kein Grund zur Panik, auch wenn die ETF-Anteile dann zeitweise zunächst einmal im Wert sinken. Vermitteln Sie zugleich die wichtigste Sparplan-Botschaft, die generell an den Börsen gilt: In solchen Phasen lohnt sich der Zukauf besonders, weil die gewünschten Wertpapiere dann besonders günstig zu haben sind.

Fazit: ETF-Sparpläne in einem extra Junior-Depot sind rundum empfehlenswert, gerade wenn es um den Vermögensaufbau für Ihre Kinder und Enkel geht. Sobald Sie diese eingerichtet haben, können Sie sich wieder Ihrem eigenen Depot widmen.