Entscheidend für die Börsen: jetzt niedrigere Energiepreise!
Sowohl für die Entwicklung der Inflation als auch für die Entwicklung der Wirtschaft ist derzeit ein einziges Thema zentral: Wie werden sich die Energiepreise entwickeln?
Immerhin tragen diese seit vielen Monaten mit Abstand am stärksten zu den verheerenden Inflationsdaten bei. Mit rund 40 Prozent ist die Inflation bei den Energiepreisen am verheerendsten. Inflation und Wirtschaft wiederum sind mit die wichtigsten Einflussgrößen auf den Aktienmarkt.
Entscheidend für die Börsen sind jetzt: Niedrigere Energiepreise
Es geht ja nicht nur darum, dass die Verbraucher einen immer größeren Teil ihres verfügbaren Einkommens für Energie aufwenden müssen. So dass am Ende immer weniger für den eigentlichen Konsum übrigbleibt, was verheerende Folgen für die Wirtschaft hat. Doch auch die Wirtschaft selbst leidet direkt unter den hohen Energiepreisen.
Die Unternehmen versuchen zwar, ihre steigenden Energiekosten auf die Preise umzulegen, was die Inflation bei so gut wie allen Gütern weiter anheizt. Aber das gelingt ihnen in der gegenwärtigen Situation stärker Konsumzurückhaltung seitens der Verbraucher zunehmend weniger.
Preisexplosion bei Energie bedroht die Wirtschaft
Für viele Unternehmen nimmt die Explosion der Energiepreise deshalb inzwischen existenzbedrohende Ausmaße an. Ein Land wie Deutschland, mit extrem hohen Löhnen, Steuern – und jetzt auch noch Energiepreisen, ist schlichtweg nicht mehr wettbewerbsfähig. Das heißt, wenn die momentane Situation anhält, werde ich an dieser Stelle bald nichts mehr über deutsche Aktien zu schreiben haben, weil es keine deutschen Aktien mehr gibt.
Zumindest keine, die ihren Sitz oder ihre Produktion in Deutschland haben. Was das für die Arbeitsplätze und Ihren Wohlstand bedeutet, können Sie sich sicher selbst ausmalen.
Ich werde mich daher in diesem und einigen künftigen Beiträgen diesem auch für die Börsen äußerst wichtigen Thema widmen. Denn hier gibt es aktuell sehr spannenden Entwicklungen.
Nun sind es vor allem die Strom- und Gaspreise, die entscheidend sind. Wobei beide leider zusammenhängen, was nicht unbedingt sein müsste. Dazu kommen wir gleich.
Rücksetzer am Gasmarkt – fallen die Energiepreise jetzt endlich?
Aktuell sehen wir einen spürbaren Rücksetzer bei den europäischen Gaspreisen. So ist der Dutch TTF Gas Future mit Liefertermin im Oktober 2022 gerade in den vergangenen Tagen deutlich von seinem bisherigen Allzeithoch bei 346,52 EUR, dass er am 26. August markierte, auf „nur“ noch unter 240 EUR am 02.09.2022 zurückgekommen. Das ist ein Preisrückgang von über 30 Prozent!
Das ist schon deutlich. Ist das nun eine Trendwende nach unten? Nein, so schnell geht das leider nicht. Sie müssen sich vor Augen halten, dass der gleiche europäische Gas Future (Terminkontrakt auf Erdgas) vor genau einem Jahr, also am 02.09.2021, bei nur 28,80 EUR stand.
Absolutes Niveau immer noch viel zu hoch
Der Gaspreis hat sich an den Börsen binnen nur eines einzigen Jahres in der Spitze also mehr als verzehnfacht! Selbst auf dem gegenwärtig etwas günstigeren Niveau bleibt immer noch eine Verachtfachung in so kurzer Zeit – zu wenig, um von einer echten Entspannung zu sprechen.
Immerhin: Im Gefolge der Korrektur bei den Gaspreisen sind auch die Preise an der Strombörse zuletzt zurückgekommen. Der Börsenpreis für Strom in Deutschland (Grundlast-Future für September 2023) hat allein am vergangenen Mittwoch 21 Prozent auf „nur“ noch bei 430,4 Euro je Megawattstunde nachgegeben. Am 26. August lag dieser noch bei 700 Euro. Hier sahen wir also einen Rückgang von fast 40 Prozent.
Aber auch das relativiert sich beim Blick auf die längerfristige Entwicklung. Anfang des Jahres lag der Terminkontrakt noch bei 86 Euro, 2020 wurden noch Tiefstwerte von unter 40 Euro beobachtet. Selbst auf dem zuletzt ermäßigten Niveau verzeichnen wir also immer noch eine glatte Preisvervierfachung beim Strom!
Aber vielleicht geht es ja noch weiter in diese richtige Richtung, nämlich nach unten? Das wäre gut möglich. Ich denke allerdings, dass die Politik dies leide mit ihren verbohrten und falschen Entscheidungen verhindern wird. Was da los ist und worauf Sie als Anleger achten müssen, darüber morgen mehr an dieser Stelle!