Emerson setzt mit Aspen Tech-Deal auf Automatisierung

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Automatisierung ist in aller Munde und gilt als einer der großen Wachstumstreiber in den kommenden Jahren. Ob Effizienzsteigerung oder die Repatriierung der Produktion in den USA. Eine anziehende Nachfrage scheint bevorzustehen. Das denkt sich offenbar auch der US-Konzern Emerson Electric, der gerade die Komplettübernahme von Aspen Technology in die Wege leitet.

Mit der geplanten Transaktion will Emerson seine Portfolioumwandlung zu einem Spezialisten für Industrietechnologie mit Schwerpunkt auf Automatisierung abschließen und sich neues Wachstumspotenzial erschließen.

Emerson Electric – Traditionsfirma aus den USA

Emerson wurde 1890 in St. Louis, Missouri, als Hersteller von Elektromotoren und Ventilatoren gegründet. In über 100 Jahren ist das Unternehmen von einem regionalen Fertigungsbetrieb zu einem globalen Spitzenanbieter für Technologielösungen gewachsen.

Im Jahr 2022 hat der Emerson eine signifikante Neuaufstellung vollzogen: Beispielsweise wurde die Mehrheitsbeteiligung am Geschäftsbereich Climate Technologies, der Verkauf der Geschäftsbereiche InSinkErator und Therm-O-Disc sowie die Kombination seiner industriellen Softwaregeschäfte – OSI Inc. und Subsurface Science and Engineering – mit AspenTech, unter anderem mit strategischen Akquisitionen und Verkäufen, beschlossen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte Emerson einen Konzernumsatz von 17,49 Milliarden Dollar.

Stärkung des Automatisierungsgeschäfts

Dabei versucht sich Emerson seit geraumer Zeit, stärker auf den Bereich Automatisierung zu fokussieren. Im Jahr 2022 erwarb der Konzern die Mehrheit an Aspen Technology. Hinter dem Unternehmen verbirgt sich ein führender Anbieter von Softwarelösungen für die Prozessindustrie. Das Unternehmen bedient Kunden in den Bereichen Chemie, Energie, Pharma, Metallurgie und anderen verwandten Branchen.

Führende Produkte sind die Simulationssoftware Aspen Plus, die es Unternehmen ermöglicht, verschiedene Szenarien zu testen und die Auswirkungen auf ihre Produktionsprozesse zu analysieren. Mit Aspen HYSYS können zudem Prozesse simuliert und optimiert werden, während Aspen OIMS eine Lösung zur Produktionsplanung und -steuerung ist.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Aspen bei einem Umsatz von 1,12 Milliarden Dollar einen Verlust von 10 Millionen Dollar.

Emerson bewertet Aspen mit 15,1 Milliarden Dollar

Nun bietet Emerson Electric für die verbleibenden ausstehenden Aktien von AspenTech 240 Dollar pro Aktie in bar. Das Angebot stellt einen Unternehmenswert von 15,1 Milliarden Dollar dar. Derzeit besitzt Emerson bereits 57% aller AspenTech-Aktien. Nach Abschluss des Deals würde das Objekt der Begierde eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Emerson werden.

Bezogen auf den geschätzten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legt Emerson das 29-Fache auf den Tisch.

Erweiterung der Wertschöpfungskette

Nach der Übernahme will Emerson als integriertes Unternehmen mit einem hochdifferenzierten Automatisierungssoftware-Geschäft punkten. Die Softwarelösung deckt den gesamten Lebenszyklus der Automatisierung komplexer Abläufe ab, von Design und Engineering bis hin zu Produktion und Anlagenoptimierung. 

AspenTech-Aktie steigt über Angebotsniveau

Als Reaktion auf die Barofferte kletterte die AspenTech-Aktie auf 243 Dollar und notiert damit knapp über dem Angebotsniveau (240 Dollar). Offenbar scheinen einige Anleger auf eine nachgebesserte Offerte zu spekulieren.