Elmos Semiconductor will 2025 wieder stärker wachsen
Heute geht es um den deutschen Chip-Spezialisten Elmos Semiconductor. Nach dem Traumjahr 2023 (der Umsatz war von 447 auf 575 Mio. Euro und der Nettogewinn von 71 auf 99 Mio. Euro gesprungen) erwarte ich bei Elmos für das kürzlich beendete Geschäftsjahr 2024 eine Verschnaufpause.
Die Zahlen liegen noch nicht vor, aber Umsatz und Gewinn dürften jeweils um den Vorjahreswert pendeln (+-5%). Im jetzt gestarteten Geschäftsjahr 2025 erwarte ich beim Umsatz einen Sprung auf deutlich über 600 Mio. Euro und beim Nettogewinn sogar ein zweistelliges Wachstum.
Zwei Gründe sprechen für dynamisches Wachstum
Für ein dynamisches Wachstum sprechen zwei Gründe: Zum einen dürfte der Lagerabbau der Kunden im Jahr 2024 weitgehend abgeschlossen worden sein. Kunden, die ihre Lagerbestände zu sehr abgebaut haben, müssen die Reserven sogar wieder auffüllen, wenn sie keine Engpässe riskieren wollen.
Zum anderen dürften die seit Mitte 2024 sinkenden Zinsen im neuen Jahr auch in der Realwirtschaft ankommen. Das ist ein weiteres „Schmiermittel“, damit es wieder runder in der Branche läuft.
Verkauf der Waferfertigung abgeschlossen
Aber auch im Übergangsjahr 2024 war Elmos nicht untätig. So hat Elmos am 30. Dezember den bereits angekündigten Verkauf der Waferfertigung in Dortmund endgültig abgeschlossen. Der Käufer aus den USA hat am 30. Dezember die zweite und letzte Rate in Höhe von rund 56 Mio. Euro an Elmos überwiesen.
Elmos folgt mit dem Verkauf der Produktion dem Branchen-Trend. So besitzt auch der KI-Überflieger Nvidia keine eigenen Chip-Fabriken, sondern lässt die selbst entwickelten KI-Chips von Spezialisten produzieren. Auch Elmos kann sich jetzt zu 100% auf die Chip-Entwicklung konzentrieren und muss keine teuren Chip-Fabriken dauerhaft voll auslasten.
Finanziell gut aufgestellt; positive Mittelfristziele
Hinzu kommt: Der Verkaufs-Erlös eröffnet für Elmos völlig neue Möglichkeiten. Die Netto-Verschuldung in Höhe von rund 33 Mio. Euro dürfte sich in ein Netto-Guthaben in Höhe von rund 45 Mio. Euro verwandelt haben. Diese Cash-Reserven kann Elmos u. a. für Zukäufe nutzen, um das eigene Portfolio abzurunden.
Auf dieser Basis hat sich Elmos neue Mittelfristziele gesetzt: Bis 2030 soll der Umsatz auf rund 1 Mrd. Euro steigen – und das bei einer hohen Gewinnmarge von 25%. Werden diese Ziele erreicht, sollte der Aktienkurs deutlich zulegen können.