Eli Lilly: Abnehmpille als Gamechanger?

Inhaltsverzeichnis

In Zeiten des Abwärtsdrucks an den Märkten meldete Eli Lilly am 17.04.2025 starke Phase-III-Daten für seine Adipositas-Pille Orforglipron. Das experimentelle Schlankheitsmittel bringt den Pharmakonzern einen weiteren Schritt in Richtung einer nadelfreien Alternative auf dem boomenden Markt für Gewichtsverlust und Diabetes.

Pille statt Spritzen

Mit der höchsten Dosis der Pille konnten die Patienten nach 40 Wochen durchschnittlich 7,9 % ihres Gewichts verlieren. Durch das orale GLP-1-Medikament entfällt das lästige Spritzen. Eine Einschränkung bei der Wirksamkeit zu injizierbaren Medikamenten war nicht festzustellen.

Der Blutzuckerwert A1C konnte durchschnittlich um bis zu 1,6 % gesenkt werden. Zum Studienende wurde beim Gewichtsverlust kein Plateau erreicht. Dies deutet darauf hin, dass die Patienten über diesen Zeitraum hinaus mehr Gewicht verlieren könnten. Das orale Medikament Orforglipron erfordert keine Diätbeschränkungen und ist dadurch einfach in der Anwendung.

Weiterer Blockbuster gegen Fettleibigkeit?

Eli Lilly hat in letzter Zeit stark von seiner Blockbuster-Gewichtsverlust-Injektion Zepbound und der Diabetes-Spritze Mounjaro profitiert. Wenn Orforglipron auf den Markt kommt, könnten Versorgungsengpässe bei Injektionen reduziert werden.

Die Pille ist bequemer anzuwenden und einfacher herzustellen als Injektionen. Eli Lilly plant bis Ende des Jahres die Zulassung von Orforglipron zur Gewichtskontrolle zu beantragen und 2026 Ergebnisse zur Behandlung von Typ-2-Diabetes vorzulegen. Die Abnehmpille könnte ein Gamechanger werden und sich im Portfolio der Medikamente gegen Fettleibigkeit einreihen.

Eli Lilly im Wochenchart – ISIN: US5324571083

Quelle: https://www.aktienscreener.com

Bewertung und charttechnischer Blick

Mit einer Marktkapitalisierung von 752 Mrd. US-Dollar ist Eli Lilly der weltweit wertvollste Pharmakonzern. Das KGV2025e von 37 spiegelt eine wachstumsorientierte Bewertung wider, was die Aktie anfällig für Enttäuschungen macht. Nach der Aufwärtsbewegung über der blauen 40-Wochenlinie hat sich das Chartbild inzwischen eingetrübt.

Dies erkennen wir an den tieferen Hoch- und Tiefpunkten (rote Linien). Der Fehlausbruch über die orange Abwärtstrendlinie im Februar war ebenfalls ein negatives Signal. Die jüngste steile Erholungsbewegung endete an der fallenden Trendlinie. Solange dieser Widerstand nicht nachhaltig überwunden werden kann, muss mit weiteren Kursverlusten gerechnet werden.

Fazit

Positive Studienergebnisse zu Orforglipron untermauern die starke Position des Pharmakonzerns im wachstumsstarken Markt für Gewichtsverlust und Diabetes. Die hohe Bewertung der Aktie und das angeschlagene Chartbild erhöhen aber das Risiko für Kursverluste. Für Sie, lieber Leser, bedeutet dies: Man muss nicht jeder Story nachjagen, gerade dann, wenn die Börsen unter Druck sind.