Eine Woche der Entscheidungen

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Diese Woche gilt es! Nicht nur, dass am Mittwoch die US Notenbank FED tagt, um zu überlegen ob für die USA die Leitzinsen gesenkt werden (aktuell effektiv bei 2,4%), auch für die Anhänger und Besitzer von Immobilienaktien steht am Dienstag eine wichtige Entscheidung an!

Beginnen wir in den USA, wo Jeromé Powell, Chef der Federal Reserve bereits vor zwei Wochen die Märkte aufjubeln ließ, als er laut darüber nachdachte, nicht nur eine Zinspause, sondern ob der wirtschaftlich- konjunkturellen Lage der USA sogar wieder Zinssenkungen in Erwägung zu ziehen.

Powell hat Auswirkungen des Handelsstreits genau im Auge

Der oberste Währungshüter scheint dabei vor allem genau die Auswirkungen des Handelsstreites mit China im Auge zu haben und gegebenfalls hier schnell reagieren zu wollen. Allein der Gedanke an eine Senkung des Leitzinses gab den internationalen Börsen ordentlich Auftrieb! Freilich nicht in der Dimension wie zur Jahreswende, als Powell der eigentlich eine Zinserhöhung bis auf 3% erreichen wollte – eine Zinspause für 2019 in Aussicht stellte und allein der DAX in der Folgezeit 2.000 Punkte gutmachen konnte.

Aber noch ist ja nichts entschieden

Schauen Sie in mein heutiges Mick-Knauff-Daily-Video zum Wochenbeginn und erfahren Sie, warum Donald Trump es nicht lassen kann, sich überall einzumischen:

Fraglich ist aber nach wie vor, OB denn überhaupt etwas zur Entscheidung kommt, denn bedauerlicherweise konnte es gerade der US-Präsident Donald Trump mal wieder nicht lassen sich einzumischen.

Bereits im Jahr 2018 twitterte er unverhohlen gegen die Notenbanker, dass sie „verrückt“ seien. Vergangene Woche hatten seiner Ansicht nach dann die Mannen rund um Powell „keine Ahnung“ und der Leitzins der Fed sei „viel zu hoch“, monierte der Präsident.

Dass Donald Trump nun mal Alles und Jeden kritisiert, der nicht nach seiner Pfeife tanzt, ist dabei ja nichts Neues.

Ob nun die verhasste Presse, Mitglieder des britischen Königshauses oder auch das eigene Justizministerium in Sachen Robert Mueller – Trump mischt sich gerne in Angelegenheiten ein, die vor ihm kein anderer Präsident angetastet hätte.

Geschickter Schachzug: Kommt es zu einer Zinssenkung, dürfte Trump es sich auf seine Fahne schreiben

Damit macht er es dem FED-Chef allerdings nicht unbedingt leichter, denn wenn der jetzt an der Zinsschraube nach unten dreht, könnte ihm das als Hörigkeit gegenüber dem Präsidenten ausgelegt werden und das wird sich die Notenbank sicherlich nicht leisten wollen.

Zudem auch wenig Spekulationsbedarf darüber herrscht, dass wenn es diese Woche tatsächlich zu einer Zinssenkung kommt, der US-Präsident diese ganz schnell als seinen Sieg proklamieren würde – per Twitter versteht sich.

Somit könnten sich die Notenbanker diese Woche vielleicht sogar zurückhalten, nur um kein negatives Image davon zu tragen und ihr Gesicht zu wahren – letztlich zum Schaden der Märkte.

Auch in Berlin wird es diese Woche spannend: Kommt es tatsächlich zur Mietpreisdeckelung?

Eine weitere Entscheidung steht diese Woche in Deutschland an: Der Antrag der Linken vor dem Berliner Senat, eine sog. Mietpreisdeckelung für fünf Jahre zu beschließen.

Sehr geehrte Leser, Ich habe ihnen dazu bereits vor 2 Wochen einen ausführlichen Kommentar bereit gestellt. So sollen nach Ansicht der Berliner Linken Stadtratsfraktion, die Mieten ab 2020 für fünf Jahre „eingefroren“ werden, bei Neuvermietung soll der Mietzins des Vormieters gelten, hohe Mieten sollen abgesenkt und Mietsteigerungen aufgrund von Modernisierungen eingeschränkt werden, so der Antrag vor dem Senat.

Sollte dies tatsächlich beschlossen werden, dann kämen auf die börsennotierten Immobilienunternehmen und deren Aktionäre schwere Zeiten zu. Aber nicht nur Vonovia, TAG, Deutsche Wohnen und ADO Properties etc. müssten dann mit Verlusten rechnen, auch die jeweiligen Indizes, wie DAX und MDAX kämen dabei unter Druck.

Also tatsächlich eine Woche der Entscheidungen, meine Damen und Herren und dabei habe ich das Thema Iran und das Kriegsgerassel im Persischen Golf noch nicht einmal angesprochen. Sollten sich dort die Fronten weiter verhärten und die USA sich in einen Krieg mit dem verhassten Iran einlassen, dann purzeln die Kurse, denn Unsicherheiten und Kriege mögen die Börsen dieser Welt bekanntlich gar nicht.

Also hoffen wir auf weise Entscheidungen in dieser Handelswoche.