E-Autos: Wie Rheinmetall das Laden revolutionieren will!

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Hand aufs Herz: An was denken Sie als erstes, wenn Sie den Namen Rheinmetall hören? Die meisten Deutschen jedenfalls würden hier wohl antworten: Waffen und Munition.

Dabei ist der Düsseldorfer Konzern mehr als nur ein Hersteller von Rüstungsgütern und Anbieter entsprechender Dienstleistungen. Seit Jahrzehnten ist Rheinmetall nämlich auch ein Zulieferer für die zivile Autobranche. Und als solcher ist das Unternehmen auch in Sachen Elektromobilität beteiligt.

Schauen Sie: Rheinmetall produziert für die Autobranche elektrische Antriebe, spezielle Schutzgehäuse, Thermo-Technologie-Systeme und diverse ultraleichte Strukturbauteile. Die Düsseldorfer helfen somit bei der Etablierung von Elektroautos.

Rheinmetall forciert Ladebordsteine

Nun hat Rheinmetall in dieser Sache ein interessantes Konzept vorgestellt, das die Elektromobilität auf ein neues Level hieven könnte: sogenannte Ladebordsteine.

Dabei handelt es sich um Steckdosen, die entlang von Straßen und Parkplätzen in Bordsteinkanten integriert werden. Diese sollen sich fast unsichtbar ins Stadtbild einfügen lassen. Die waagerechten Ladebordsteine brauchen laut Rheinmetall im Vergleich zu konventionellen senkrechten Ladestationen wesentlich weniger Platz und verursachen geringere Kosten.

Das Rheinmetall-System leiste einen Lösungsbeitrag zur großen Herausforderung, insbesondere in Innenstädten und Ballungsräumen ausreichend Möglichkeiten zum Laden von Elektrofahrzeugen zur Verfügung zu stellen, betonte der Konzern. Es sei unter der Prämisse entwickelt worden, den Eingriff in den öffentlichen Raum möglichst auf ein Minimum zu reduzieren.

Gut vorbereitet, ist halb getan

Der modulare Ladebordstein soll demnach eine Leistung von bis zu 22 Kilowatt (Wechselstrom) bieten und per Open Charge Point Protocol (OCPP) in bestehende Backendsysteme bzw. vorhandene Ladesystemstrukturen integriert werden können. Rheinmetall zufolge könne man damit komplette Straßenzüge oder Parkplätze für die Integration von Ladebordsteinen relativ einfach vorbereiten.

Als erste Maßnahme will man in Städten etliche sogenannte Dummy-Bordsteine installieren. Diese verfügen zunächst noch nicht über ein Elektronikmodul. Steigt die lokale Nachfrage nach dem Stromtanken, könne man das Elektronikmodul flexibel und einfach nachrüsten – innerhalb von wenigen Minuten pro Einheit, erklärte Rheinmetall.

Laternenparker sollen ins Elektro-Boot geholt werden

Profitieren sollen vor allem die Laternenparker. Während Haus- und Garagenbesitzer ihre eigenen Ladepunkte installieren können, müssen zum Beispiel Bewohner von Mietshäusern derzeit auf öffentliche Ladeparks zurückgreifen, die sich oftmals am Stadtrand befinden. Und das raubt jede Menge Zeit – von einem Laden über Nacht ganz zu schweigen. Experten sehen darin eines der größten Probleme bei der Etablierung der Elektromobilität. Rheinmetalls Ladebordsteine könnten hier Abhilfe schaffen und bei den Bürgern das Interesse nach Stromer-Fahrzeugen erhöhen.

Wann genau das System auf den Markt kommen wird, ließen die Düsseldorfer indes offen. Nur so viel: Die Ladebordsteine würden derzeit einem intensiven Langzeittest unterzogen.  Später will man konkretere Pilotprojekte im öffentlichen Raum forcieren.

Mein Fazit für Sie

Mit den Ladebordsteinen zeigt Rheinmetall abermals, wie wichtig das Unternehmen für die zivile Autobranche ist. Sollten die Tests erfolgreich sein, könnte die Lösung in Deutschland zu einem Standard werden, der das Zeug hat, die Elektromobilität auf ein neues Level zu hieven. Gelingt Rheinmetall dann noch eine lukrative Monetarisierung, winkt dem Konzern gigantisches Geschäftspotenzial und der Aktie ein neuer Impulsgeber.

Nun heißt es aber erst einmal: Geduld beweisen.