Dürr – Autozulieferer legt einen Gang zu

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Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat im zweiten Quartal 2023 Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert und erwartet in der zweiten Jahreshälfte eine weitere Beschleunigung des Aufwärtstrends.

Umsatz klettert auf 1,1 Milliarden Euro

Vor allem das Geschäft mit der Autoindustrie floriert bei dem im württembergischen Bietigheim-Bissingen beheimateten Konzern. Vorstandschef Jochen Weyrauch führt das auf die verstärkten Investitionen der Branche „in Produktionsanlagen für Elektroautos und in die nachhaltige Transformation ihrer Werke“ zurück.

Und davon profitiert Dürr in zunehmendem Maße, denn das Unternehmen zählt zu den Weltmarktführern bei Lackieranlagen, in der Endmontage sowie in der Robotertechnik für die Produktion. Zudem baut das Unternehmen das Geschäft mit Umwelt- und Batterietechnik aus.

In dem am 30. Juni zu Ende gegangenen zweiten Geschäftsquartal 2023  legte der Umsatz um 6,8% auf 1,1 Milliarden Euro zu, im ersten Halbjahr sogar um 9,2% auf 2,1 Milliarden Euro. Für den Zuwachs sorgten alle für die Autoindustrie und den Maschinenbau tätigen vier Bereiche, während das „fünfte Bein“, Holzverarbeitungsmaschinen des Teilkonzerns Homag, im zweiten Vierteljahr ein leichtes Umsatzminus hinnehmen musste. Hier bremsten hohe Zinsen und die Inflation das Geschäft mit der Möbelindustrie und Produzenten von Holzhäusern.

Konzerngewinn schnellt um 143% nach oben

Nehmen sich die Umsatzsteigerungen noch vergleichsweise moderat aus, so ging es bei den Erträgen sehr viel stärker aufwärts. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) vor Sondereffekten verbesserte sich im zweiten Quartal um 55% auf 62,6 Millionen Euro und das Konzernergebnis nach Steuern schnellte sogar um 143% auf 37,4 Millionen Euro nach oben. Das Halbjahresergebnis nach Steuern kletterte mit einem Plus von knapp 38% auf 58,4 Millionen nicht ganz so dynamisch.

Ähnlich gut sieht es beim Ergebnis je Aktie aus. Es legte im zweiten Vierteljahr von 23 Cents auf 54 Cents zu und übertraf damit die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten von knapp 52 Cents. Im ersten Halbjahr stieg der Gewinn je Aktie von 61 Cents auf 83 Cents.

Hohe Auftragseingänge stützen die Zuversicht fürs Gesamtjahr

Für die zweite Jahreshälfte ist Weyrauch zuversichtlich. Er rechnet sogar damit, dass Dürr „im dritten und insbesondere im vierten Quartal“ nochmals deutlich zulegen wird. Den Jahresausblick belässt der Vorstand bei einem Umsatz zwischen 4,5 und 4,8 Milliarden Euro und einer EBIT-Marge von 6 bis 7% vor Sondereffekten. Im zweiten Quartal hatte diese Quote mit 5,6% deutlich darunter gelegen und im ersten Halbjahr sogar „nur“ 4,9% betragen.

Der Optimismus beruht auf hohen Auftragseingängen, die mit 2,6 Milliarden Euro im ersten Halbjahr den Rekord des Vorjahres knapp erreicht haben. Im Gesamtjahr sollen sie eher am oberen Ende des Zielbandes von 4,4 bis 4,8 Milliarden Euro liegen. Bei den Anlegern kamen Gewinnzuwachs und zuversichtliche Jahresprognose im vorbörslichen  Handel sehr gut an. Die Dürr-Aktie verbesserte sich zeitweise um über 5% auf gut 29 Euro. Im späteren Vormittagshandel reduzierte sich das Plus angesichts des schwachen Börsenumfelds auf ein bis zwei Prozent und Kurse von rund 28,20 Euro. Damit ist der MDAX-Wert  noch weit von dem im Februar erreichten Zwölfmonatshoch von über 36 Euro entfernt.