Droht eine neue Bankenkrise?
Schon während der Coronakrise kam von Zeit zu Zeit das Thema Bankenkrise zur Sprache. Wegen der Lockdowns hätten Unternehmen in Schwierigkeiten geraten und möglicherweise ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können. Zu viele Ausfälle hätten dann die Banken in die Bredouille bringen können.
Unternehmen und Banken hielten sich jedoch tapfer. Sogar als sich die Lage mit der Energiekrise, der drohenden Rezession und der Kriegssorgen weiter zuspitzte, blieben die Bilanzen der Banken nahezu unberührt.
Nun wächst jedoch in den USA die Sorge, dass in Zukunft mehr Kredite platzen könnten. Maßnahmen zur Vorsorge werden getroffen. Deshalb sind die Nettogewinne großer US-Institute im dritten Quartal teilweise dramatisch eingebrochen. Bei JP Morgan ging der Nettogewinn um 17 Prozent zurück, die Citigroup musste ein Minus von 25 Prozent wegstecken, Morgan Stanley verdiente 29 Prozent weniger, bei Wells Fargo waren es sogar 31 Prozent. Diese Entwicklung ist für die deutschen und europäischen Banken ein beängstigendes Warnsignal.
Warum die straffere Geldpolitik die Banken belastet
Die Banken profitieren zwar von den steigenden Zinsen, müssen aber auf der anderen Seite sinkende Erträge im Investmentbanking verkraften. Außerdem bereitet die straffere Geldpolitik der Zentralbanken den Geschäftsbanken Sorge. Denn: Ziehen die Notenbanken die geldpolitischen Zügel an, ist das gut für die Inflation, aber schlecht für die Wirtschaft.
Der Leitzins ist seit dem Sommer sowohl in den USA wie auch hierzulande wieder und wieder angehoben worden, um die hohen Inflationsraten zu bekämpfen. Bisher konnte die Teuerung noch nicht eingefangen werden. Deshalb werden die Zinsen weiter angehoben. In den USA könnte in der kommenden Sitzung Anfang November erneut ein Jumbo-Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten beschlossen werden.
Zinserhöhungen erfreuen die Sparer, können jedoch für Unternehmen und für die Wirtschaft zum Verhängnis werden. Für Unternehmen werden jetzt die Kredite teurer und die Banken sind in Sorge, dass die Anzahl der ausfallenden Kredite dramatisch steigen könnte. Darüber hinaus lähmen hohe Zinsen die Konjunktur, weil weniger investiert und konsumiert wird. Eine Rezession droht, weswegen sich die Lage für die Unternehmen und damit auch für die Banken noch weiter zuspitzt.
Großbanken sorgen für den Ernstfall vor
Weil platzende Kredite befürchtet werden, bilden die US-Großbanken größere Reserven. JP Morgan stockte die Risikovorsorge für ausfallende Darlehen um insgesamt 808 Millionen Dollar auf. Zum Vergleich: Im letzten Jahr konnte die Bank noch 2,1 Milliarden Dollar Risikovorsorge auflösen, die wegen der Corona-Pandemie gebildet worden waren.
Konkurrent Wells Fargo bildete zusätzliche Rückstellungen in Höhe von 784 Millionen Dollar. „Wir rechnen mit einem stetigen Anstieg von Zahlungsausfällen und schlussendlich mit Kreditverlusten, nur der Zeitablauf bleibt unklar“, wird Konzernchef Charlie Scharf im Handelsblatt zitiert.
Die düsteren Aussichten der US-Banken rufen lauf Handelsblatt auch hierzulande die Bankenaufseher auf den Plan. „Bislang hat sich das günstige Zinsumfeld gut für die Banken entwickelt, aber sie müssen wachsam mit Blick auf Entwicklungen im Risikoausblick bleiben“, äußerte sich der Chef der EZB-Bankenaufsicht Andrea Enria.
Was Sie für Ihren Vermögensschutz tun können
Sie sollten ebenfalls wachsam sein und die düsteren Aussichten genau im Blick behalten.
Jetzt gilt es leider auch noch, eine mögliche Bankenkrise in Ihrer Investmentstrategie zu berücksichtigen. Es wird immer schwieriger, lukrative Gewinnchancen mitzunehmen. Wir bieten Ihnen deshalb unsere Unterstützung an und zeigen Ihnen, wie Sie auch in diesen äußerst schwierigen Zeiten Ihr Vermögen schützen und mehren.