Drastische Verluste in Asien, Minuszeichen an den Börsen
Nach einem fulminanten Jahresstart macht der DAX eine kleine Verschnaufpause. Nach dem im März erreichten Allzeithoch dümpelt der Index derzeit unterhalb der 50-Tage-Linie. Und heute soll es nochmals – das zeigen die vorbörslichen Entwicklungen – nochmals um knapp einen Prozentpunkt nach unten gehen. Ich versuche gerne, Ihnen ie Gründe dafür darzulegen:
Die altbekannten Sorgen um eine Stagflation in den USA und die von Donald Trump befeuerte Zollpolitik setzen den Märkten weltweit zu. Während sich Anleger fragen, ob der „Tag der Befreiung“, wie Trump seine geplante Verkündung eines umfassenden Zollpakets nennt, nicht eher ein „Tag der Belastung“ für die Weltwirtschaft werden könnte, geraten sowohl die Wall Street als auch die asiatischen Börsen unter Druck.
Besonders in Asien ist die Verunsicherung spürbar: Der Nikkei 225 verlor zum Wochenauftakt rund 4 Prozent, der Hang Seng-Index in Hongkong gab um 1,7 Prozent nach.
Aktien & Unternehmensnachrichten: Von Tech-Wunderkindern und Abstürzen
In den USA gerieten vor allem Tech-Aktien unter Druck. Die „Glorreichen Sieben“ – darunter Nvidia, Alphabet und Amazon – mussten teils deutliche Verluste hinnehmen. Besonders Alphabet traf es mit einem Rückgang von 4,9 Prozent. Nvidia hingegen hielt sich mit einem Minus von 1,6 Prozent noch vergleichsweise wacker.
Doch es gab auch wahre Dramen: Wolfspeed-Aktien brachen ohne ersichtlichen Grund um satte 52 Prozent ein – eine Kursexplosion in die falsche Richtung. Die Ernennung von Robert Feurle zum neuen CEO ab Mai konnte den Absturz nicht verhindern.
Unterdessen sorgt Microsoft mit seinen neuen KI-Assistenten für die Industrie für Furore. Auf der Hannover Messe präsentierte der Konzern den „Factory Operations Agent“, eine Software, die mit natürlicher Sprache Produktionsprozesse analysieren und optimieren kann. „Wir dürfen nicht zaudern, sonst fällt Deutschland zurück“, warnte Microsoft-Deutschland-Chefin Agnes Heftberger.
Handelskrieg 2.0?
Trump bleibt Trump. Und das bedeutet: neue Zölle, neue Spannungen. Am Mittwoch will er ein umfassendes Zollpaket präsentieren, das vermutlich nicht nur die bereits angekündigten Auto-Zölle umfasst, sondern auch Halbleiter, Pharmazeutika und Rohstoffe betreffen könnte. Die möglichen Folgen? Steigende Preise, veränderte Lieferketten und ein noch unsichereres Investitionsklima.
Europas Antwort? ABB-Verwaltungsratschef Peter Voser sieht den Westen in einer Zwickmühle. „Wir müssen unsere Beziehungen zu Asien und China stärken. Europa wird aber akzeptieren müssen, dass andere Länder andere Wertesysteme haben.“ Eine klare Botschaft an die EU: Weniger Ideologie, mehr Pragmatismus.
Fazit
Ob die Märkte heute auf diese Herausforderungen mit Panik oder kühlem Kopf reagieren, bleibt abzuwarten. Darauf kann ich Ihnen keine klare Antwort geben. Sicher ist nur eins: Langweilig wird es an der Börse nicht!