Don Quijote Holding – Keine traurige Gestalt
Die japanische Kaufhauskette mit dem wunderschönen Namen Don Quijote Holdings hat im Geschäftsjahr 2023 ein gediegenes Wachstum von Umsatz und Ertrag erzielt und damit den kräftigen Kursanstieg der letzten Wochen voll gerechtfertigt.
Über 160 Warenhäuser in Japan
Wie kommt einer der größten japanischen Kaufhauskonzerne dazu, sich den Namen des spanischen „Ritters von der traurigen Gestalt“ zu geben? Vielleicht, weil Japan ja auch das „Land des Lächelns“ genannt wird. Und ein Sinnbild für Lächeln und Schmunzeln ist nun einmal Don Quijote von la Mancha, der Held eines der erfolgreichsten Bücher aller Zeiten.
Ursprünglich hieß das japanische Unternehmen Just Co. und war vorwiegend im Großhandel tätig. 1989 eröffnete es das erste Discount-Kaufhaus unter dem Namen Don Quijote und wandelte sich vom Groß- zum Einzelhandelskonzern mit Discount-Geschäften, Supermärkten und Kaufhäusern.
1995 änderte Just Co. seinen Firmennamen dann in Don Quijote Holding, von den Japanern liebevoll „Donki“ abgekürzt. „Donki“ verfügt über mehr als 160 Kaufhäuser in Nippon sowie über zahlreiche weitere Warenhäuser in mehreren asiatischen Ländern sowie auf Hawaii und in Kalifornien.
Operativer Gewinn verbessert sich deutlich
Soweit zur Geschichte. Kommen wir zur Gegenwart. Und die sieht für „Donki“ durchaus zum Lächeln aus. Im Geschäftsjahr 2023, das am 30. Juni zu Ende gegangen ist, hat die Don Quijote Holding von der guten japanischen Konjunktur und der Rückkehr der Konsumenten profitiert. Der Umsatz kletterte um 5,8% auf 1,94 Billionen Yen (12,2 Milliarden Euro). Der operative Ertrag verbesserte sich sogar um 18,7% auf 105 Milliarden Yen (660 Millionen Euro) und der Konzerngewinn nach Steuern um 6,8% auf 66 Milliarden Yen (416 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie ging um 8,1% auf 110,94 Yen (69 Cents) nach oben.
Die Aktionäre werden an dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2023 mit einer von 17 auf 20 Yen (12,6 Cents) erhöhten Dividende (einschließlich der Zwischendividende von 4 Yen) bedacht – eine Steigerung um 17,6%.
Aktie hat seit Ende Juni um fast 10 Prozent zugelegt
Für das laufende Geschäftsjahr 2024 (das bis 30. Juni 2024 geht) ist das Management recht vorsichtig, insbesondere was den Ertrag angeht. Die Verkaufserlöse sollen zwar um 6,5% und damit ähnlich stark wie 2023 zulegen; aber beim Nettogewinn und damit auch beim Ergebnis je Aktie prognostiziert die Don Quijote Holding nur ein schmales Plus von 0,8%. Aber immerhin: Die Dividende für die „Donki“-Aktionäre soll um einen weiteren Yen auf dann 21 Yen angehoben werden. Die Aktie von Don Quijote hat das solide Jahresergebnis bereits weitgehend vorweggenommen und ist seit Ende Juni um knapp 10 % geklettert. Heute hat sie sich bei Kursen um 18,40 Euro nur noch leicht verbessert.