Domino´s Pizza – Der Appetit lässt nach

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Der Hunger auf Pizza ist auch nicht mehr das, was er mal war: Das größte Pizza-Unternehmen der Welt, Domino´s Pizza, setzte im zweiten Quartal 2023 weniger um als im Jahr zuvor. Beim Gewinn sieht es appetitlicher aus.

Größter Pizzabäcker der Welt

Mehr als 20 000 Verkaufsstellen in 90 Ländern backen und verkaufen Pizzas von Domino´s. Die meisten davon sind selbständige Franchise-Nehmer, die für die Nutzung von Marke, Konzept und Rezepten eine Gebühr an Domino´s Pizza entrichten. Auch in Deutschland ist das in Ann Arbor in Michigan angesiedelte Unternehmen stark vertreten, seitdem es mit Joey´s Pizza und Hallo Pizza zwei Konkurrenten geschluckt hat. Aber der Hauptmarkt ist und bleibt natürlich die USA.

Und da läuft es zurzeit nicht besonders gut. Der Umsatz der Filialen, die vor einem Jahr auch schon Geschäfte gemacht haben (Same-store-sales), hat in den Vereinigten Staaten in den ersten sechs Monaten 2023 nur um 1,8% zugenommen, im zweiten Quartal sogar nur um 0,1%. Das Verkaufsplus fiel damit geringer aus als die Preisanhebungen für Pizza & Co. Wachstum kam überwiegend durch neu eröffnete Verkaufsstellen (Restaurants und Lieferdienste) zustande. Das Geschäft litt unter der Inflation und dem Mangel an Personal, insbesondere bei Pizzaboten.

Internationales Geschäft läuft besser als amerikanisches

Auf den internationalen Märkten lief es deutlich besser. Dort wuchsen die Same- store-Verkäufe im ersten Halbjahr um 2,3% und in den Monaten April bis Juni um 3,6%. Inklusive der netto 170  Neueröffnungen  kletterte der Umsatz im zweiten Quartal sogar um 6,9%. Weltweit kam Domino`s Pizza am 18. Juni 2023 auf 20 205 Verkaufsstellen, davon 6735 in den USA.

Insgesamt ging der Umsatz des Konzerns im zweiten Vierteljahr von 1,07 Milliarden Dollar auf 1,03 Milliarden Dollar zurück – zum Teil bedingt durch negative Währungseffekte. Die Schätzungen am Markt hatten unverändert 1,07 Milliarden Dollar betragen.

Besser als beim Umsatz sah es beim Gewinn aus. Netto verdiente Domino´s Pizza in der ersten Jahreshälfte mit 214,2 Millionen Dollar um 10,7% mehr als im Jahr zuvor. Allerdings schrumpfte der Zuwachs im zweiten Quartal auf 6,3% (109,4 Millionen Dollar). Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich allerdings erheblich stärker, da der Konzern in großem Umfang eigene Aktien zurück gekauft hat.

Der Gewinn je Aktie belief sich im Halbjahr auf 6,02 Dollar und damit auf 13,1% mehr als zwölf Monate zuvor. Im zweiten Quartal erreichte das Plus 9,2% auf 3,08 Dollar je Aktie. Damit übertraf Domino´s knapp die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten von 3,06 Dollar.

Deal mit Uber weckt Kursphantasien

In Zukunft rechnet das Management von Domino`s wieder mit einem höheren Wachstumstempo. Der Hauptgrund für den Optimismus ist eine neue Vereinbarung, nach der die  Produkte weltweit auf den Apps des Fahrdienstes Uber gelistet werden.  Der Aktienkurs gab kurz nach Bekanntgabe der Zahlen zunächst leicht nach, erholte sich dann aber wieder und schwang sich im vorbörslichen Handel an der Wall Street ins Plus. Im deutschen Nachmittagshandel sah es ähnlich aus. Die Aktie legte um gut ein Prozent auf Kurse von rund 353 Euro zu. Ende Mai hatte der Anteilschein noch 268 Euro gekostet, aber seit der Vereinbarung mit Uber ist der Kurs steil angestiegen.