DocuSign: Übernahmegerüchte sorgen für Kurssprung
Deutlich fester notierte in der zurückliegenden Woche die Aktie von DocuSign. Gerüchte machten die Runde, wonach gleich zwei Private Equity-Investoren an einer Übernahme des Spezialisten für elektronische Unterschriften interessiert seien. Bereits vor Weihnachten berichtete das Wall Street Journal, dass der Konzern einen Verkauf prüfe. Mittlerweile nehmen die Spekulationen immer konkretere Formen an.
Marktführer bei der elektronischen Unterschrift
Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat DocuSign es sich zum Ziel gesetzt, Geschäftsprozesse zu beschleunigen und das Leben für Unternehmen und Menschen auf der ganzen Welt einfacher zu machen. Bei der Entwicklung der elektronischen Signatur hat der Konzern Pionierarbeit geleistet.
Inzwischen unterstützt DocuSign Unternehmen bei der Verknüpfung und Automatisierung der Art und Weise, wie Verträge vorbereitet, unterzeichnet, umgesetzt und verwaltet werden. Auf dem Gebiet der elektronischen Unterschrift zählt der Konzern zu den Marktführern. Den adressierbaren Gesamtmarkt taxiert das Unternehmen selbst auf rund 50 Milliarden Dollar.
Automatisierung spart enorme Kosten und sorgt für rasante Verbreitung
Die DocuSign-Plattform bietet über 350 vorkonfigurierte Integrationen mit beliebten Business-Apps. Darüber hinaus ermöglicht die API die Einbettung und Verbindung von DocuSign mit der Website des Kunden, mobilen Anwendungen und benutzerdefinierten Arbeitsabläufen.
Inzwischen zählt DocuSign Hunderte von Millionen Nutzern in mehr als 180 Ländern DocuSign, um Dokumente zu erstellen, hochzuladen und zu versenden, die von mehreren Parteien elektronisch unterzeichnet werden können. Insgesamt hat der Konzern 1,47 Millionen Kunden und über 1 Milliarde Nutzer.
Global Player weiter im Wachstumsmodus
Mittlerweile ist das Unternehmen ein echter global Player mit 7.336 Mitarbeitern an 15 Standorten weltweit. Im zurückliegenden Quartal kletterten die Umsätze um 8,5% auf 700,42 Millionen Dollar. Dabei entfielen 97% der gesamten Erlöse auf gut planbare Software-Subskriptionen. Unterdessen konnte der Tech-Konzern seine Profitabilität deutlich verbessern. Nach einem Verlust von 29,8 Millionen Dollar im vergleichbaren Vorjahresquartal, stand nun ein positives Nettoergebnis von 38,8 Millionen Dollar in den Büchern.
Finanzinvestoren werfen Auge auf DocuSign
Medienberichten zufolge konkurrieren nun die Private-Equity-Firmen Bain Capital und Hellman & Friedman um die Übernahme des Technologieunternehmens DocuSign. Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen gehören die beiden Investoren zu den letzten Bietern. Obwohl sich die Firmen noch nicht zusammengeschlossen haben, ist es durchaus möglich, dass sie sich für ein Angebot zusammenschließen. Ein Ergebnis wird in den kommenden Wochen erwartet.
Blackstone hatte Gespräche über ein mögliches Geschäft, ist aber dem Reuters-Bericht zufolge nicht mehr im Rennen.
Bank of America hält Preis von 95 Dollar je Aktie für möglich
Am Freitag ging die DocuSign-Aktie mit 63,55 Dollar aus dem Handel. Geht es nach den Analysten der Bank of America, könnte der Übernahmepreis bei bis zu 95 Dollar je Aktie liegen. Im vergangenen Jahr lag der durchschnittlich gezahlte Kauf-Multiplikator für Softwareunternehmen, die von Private-Equity-Firmen übernommen wurden, bei 7,3x des Umsatzes der letzten zwölf Monate.
Wendet man diesen Multiplikator auf DocuSign an, läge der Gesamtkaufpreis bei 19,8 Milliarden Dollar beziehungsweise rund 95 Dollar pro Aktie. Allerdings sieht der Analyst Brad Sills von Bank of America den Multiplikator auf Grund abnehmenden Wachstumsdynamik als zu hoch an. „Falls ein potenzieller Deal zustande kommt, wird unserer Meinung nach wahrscheinlich niedriger sein.” Derzeit hat der Analyst ein Kursziel von 68 Dollar für die Aktie, was „nur“ 7% über dem letzten Schlusskurs liegt.