Diese US-Tech-Riesen enttäuschen

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Eigentlich begann die aktuelle Berichtssaison mit mehr Licht alles Schatten, denn die großen Geldhäuser aus den USA konnten die Erwartungen erfüllen. Doch nun läuft die „Woche der Wahrheit“ für den vielbeachteten Technologiesektor.

Bereits vor zwei Tagen meldeten in dieser Woche zwei absolute Technologie-Schwergewichte ihre Ergebnisse für das abgelaufene dritte Geschäftsquartal. Microsoft und Alphabet. Deren Kurse gerieten daraufhin am Mittwoch im frühen US-Aktienhandel deutlich unter Druck.

Microsoft enttäuscht vor allem mit seinem Ausblick 

Microsoft hat zuletzt vor allem den Kostendruck bei vielen Geschäftskunden zu spüren bekommen sowie noch dazu den starken Dollar. Das Wachstum im Q1 2022/23 war schwach wie lange nicht mehr. Doch mit Blick auf die wichtigsten Kennziffern hat der Softwarehersteller die Konsensschätzungen übertreffen können – Der Umsatz stieg zum Vorjahreszeitraum um 11% auf knapp 50 Mrd. Dollar. Bereinigt um Währungseffekte habe das Wachstum bei 16% gelegen. Der Betriebsgewinn legte um 6% zu auf 21,5 Mrd. Dollar. Das Nettoergebnis ging um 14% zurück auf 17,6 Mrd. Dollar. Die Erlöse des wichtigen Cloud-Geschäfts kletterten um 24%. 

Der Ausblick verfehlte die Erwartungen der Experten. Im aktuellen Quartal geht Microsoft von einem weiteren Rückgang der Wachstumsraten aus.

Alphabet verfehlt Markterwartungen

Der Mutterkonzern von Google konnte seinen Umsatz um 6% auf rund 69 Mrd. Dollar zwar steigern, jedoch war der Gewinn auf Jahressicht von 18,94 auf knapp 13,9 Mrd. Dollar rückläufig.

Vor allem der Rückgang der Werbeerlöse der zum Konzern gehörenden Videoplattform YouTube fiel ins Auge von 7,2 auf 7 Mrd. Dollar. Denn mit Blick auf die letzten Jahre war vor allem YouTube einer der Wachstumstreiber. Besser lief es dafür wiederrum im Cloud-Geschäft.

Meta Platforms mit erneutem Umsatzrückgang

Noch wesentlich heftiger erwischte es gestern nachbörslich die Anteilsscheine von Meta Platforms (ehemals Facebook), die prozentual zweistellig abtauchten. Im Q3 verbuchte Meta einen Umsatzrückgang um 4% zum Vorjahresquartal auf 27,71 Mrd. Dollar. Damit war der Umsatz bereits das zweite Quartal in Folge rückläufig, nachdem der US-Konzern im zweiten Quartal erstmals überhaupt einen Umsatzrückgang verbuchen musste. Kräftig gestiegene Kosten drückten den operativen Gewinn um 46% auf nur noch 5,66 Mrd. Dollar.

Grund für den enormen Anstieg der Kosten waren sowohl die hohen Investitionen in das Metaverse, auf das der gleichnamige Konzern seinen Fokus legt, als auch die höhere Inflation. Mit dem Ausblick auf das Q4 lag man unter den Erwartungen des Marktes. Meta stellt hier lediglich einen Umsatz von 30 bis 32,5 Mrd. Dollar in Aussicht.

Seitens des Konzerns hieß es: „Wir nähern uns 2023 mit einem Fokus auf Priorisierung und Effizienz, was uns helfen wird, durch das aktuelle Umfeld zu kommen und daraus als noch stärkeres Unternehmen hervorzukommen.”

Kein Grund, den Kopf in Sachen Tech-Werte in den Sand zu stecken

Es sollte in Bezug auf Meta auch bedacht werden, dass der Konzern hier ganz klar in die Zukunft investiert – das schmälert aktuell natürlich den Gewinn. Jedenfalls ist die Bewertung inzwischen historisch günstig. Zuckerberg und seine Visionen sollten trotz der Zahlen und charttechnischen Ausgangssituation noch nicht abgeschrieben werden.

Bei Microsoft sollte die Wachstumsschwäche bloß vorübergehenden Belastungen geschuldet sein. Denn der konjunkturelle Gegenwind lässt eben auch einmal die größten, und stärksten der Branche nicht kalt.

Bei Alphabet könnte der Gegenwind im Schlussquartal dieses Jahres nochmal zunehmen. Außerdem belastet der Personalaufbau die Profitabilität. Langfristig steht weiterem Wachstum jedoch bei einer Normalisierung der Konjunktur nichts im Wege. Alphabet ist eine echte Cash-Maschine.  

Noch konnten die bisherigen Ergebnisse aus dem Technologiesektor leider noch keine wirklich positiven Impulse liefern. Die Hoffnung liegt damit auf den heute nachbörslich erscheinenden Quartalsberichten des iPhone-Konzerns Apple sowie denen des E-Commerce-Riesen Amazon. Wir dürfen gespannt sein. Fakt ist jedoch, dass Sie nach wie vor bei diesen Tech-Aktien günstig zum Zug kommen.