Diese Aktie profitiert von der Zocker-Leidenschaft der Amis
Der Hype rund um den Superbowl in den USA ist schon ein bisschen verrückt. Zudem wird klar, dass die Amerikaner für eine ausgefallene Wette immer zu haben sind. Interessant waren in diesem Jahr vor allem die Taylor-Swift-Super-Bowl-Wetten.
Die blonde Pop-Ikone ist mit dem Kansas City Chief-Star Travis Kelce liiert und wettete sicherlich auf den Sieg des Teams Ihres Liebsten, was auch gewann. Auf Sieg oder Niederlage eines bestimmten Teams zu setzen, klingt jedoch fast langweilig, wenn man auch darauf wetten kann, wie oft Taylor Swift bei der Nationalhymne eingeblendet wird, ob sie mit einem Hot Dog im Fernsehen zu sehen sein wird oder ob sie nach dem Spiel einen Heiratsantrag bekommen wird.
Die Amerikaner zocken eben einfach gerne. Deshalb könnte für Sie als Anlegerin oder Anleger auch die Aktie von Aristocrat (WKN: 901652) interessant sein.
Aristrocrat aus Australien: Eine Nummer 1 in den USA
Aristocrat aus Australien ist weltweit ein führender Hersteller von Glücksspielautomaten. In den USA ist Aristocrat mit 64.000 Geräten die Nummer 1. Das Unternehmen stellt zwei Arten von Spielautomaten her. Zum einen klassische Slotmaschinen, wo Spieler auf Zahlen und Symbole in der richtigen Reihenfolge hoffen müssen sowie Maschinen, die ganze Pokerspiele simulieren.
Das Geschäft ist lukrativ, unter anderem wegen der wiederkehrenden Umsätze. Aristocrat kassiert sowohl Leasing-Raten von den Casinos als auch Gebühren für den täglichen Spielbetrieb. Pro Tag und Maschine nimmt Aristocrat im Durchschnitt 55 Dollar ein. Insgesamt lag der Umsatz im September des abgelaufenen Geschäftsjahres 2023 bei 4 Milliarden Dollar. Das ist ein Plus von rund 13 % gegenüber dem Geschäftsjahr 2022.
Wie andere Wettanbieter profitiert auch Aristocrat von der zunehmenden Legalisierung des Glücksspiels in den USA und der Spiel-Leidenschaft der Amerikaner.
Spielautomaten und digitale Casino-Plattformen
Das Automatengeschäft macht bei Aristocrat rund 58 % des Umsatzes aus. Der Rest wird mit Mobile Games und einem eigenen Online-Casino generiert. Zusätzlich ist ein neues BtoB-Geschäft geplant. Aristocrat will digitale Casino-Plattformen bauen und verkaufen. Casinos müssen nur noch ihr Logo einfügen – fertig. Für dieses neue Geschäft soll der Konkurrent Neo Games für 1,2 Milliarden Dollar gekauft werden.
Expansion mithilfe von Übernahmen
Die geplante Übernahme ist kein Einzelfall. Anfang 2022 wollte Aristocrat mehr als 2 Milliarden Dollar für den britischen Wettsoftware-Anbieter Playtech ausgeben, 2014 und 2017 waren jeweils eine Milliarde für Mobile Gaming Konzerne gezahlt worden.
Investoren sollten mit weiteren großen Übernahmen rechnen, die an Börse erst einmal nicht so gut ankommen. Der Börsenwert von Aristocrat liegt bei 18 Milliarden Dollar, das sind circa 5 Milliarden Dollar unter dem Allzeithoch.
Interessant für Investoren ist, dass dieses Jahr ein Aktienrückkaufprogramm für 1,5 Milliarden Dollar geplant ist. Aufgrund der guten Marktposition und der vielversprechenden Zukunftsperspektiven ist die Bewertung des 20-fachen des Gewinns nicht allzu teuer. Das Unternehmen lohnt auf jeden Fall einen Blick, auch wenn wegen der Übernahmen einige Schulden in der Bilanz stehen.
Sie entscheiden, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre oder nicht.