Die Zeichen stehen auf Erholung – Das sind die Fakten
Gestern saß der Schrecken tief. Nach dem „Warnschuss“ Nordkoreas mit dem Raketenabschuss flüchteten die Anleger weltweit massenweise in Gold sowie als sicher geltende Anlagen und warfen reihenweise Aktien aus ihren Depots, was den DAX sogar unter 11.900 Zähler schickte.
Heute standen wir hier bereits vorbörslich wieder bei 12.030 Punkten. Neben der Erholung vom Raketen-Schreck gilt als Hauptgrund für den Aufwärtstrend, dass der Euro im Vergleich zum Dollar wieder unter 1,20 liegt.
Im frühen Handel notiert die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1983 Dollar. Die Anleger scheinen wieder optimistischer zu werden.
Euro wertet leicht ab – positive Vorgaben aus Übersee
Ein weiterer Grund für die wieder steigenden Kurse an den Aktienmärkten sind die positiven Vorgaben aus den USA. So hatte sich die Wall Street bereits gestern von ihren anfänglichen Kursverlusten erholt und fester geschlossen.
Die Angst vor einem bewaffneten Konflikt mit Nordkorea, von dem dann die Amerikaner direkt betroffen wären, rückte im Handelsverlauf wieder in den Hintergrund.
Der amerikanische Leitindex Dow-Jones der Standardwerte legte bald um 0,3% auf 21.865 Zähler zu. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,1% auf 2.446 Punkte. Auch der Index der Technologiebörse Nasdaq erreichte mit einem Anstieg um 0,3% 6.301 Stellen.
Besonders hart getroffen hatte es gestern verständlicherweise auch die asiatischen Börsen, die erst einmal in den Keller rutschten.
Japan erholt sich von dem Schrecken – gute Verbraucherstimmung in den USA
Auch in Japan haben sich die Börsen heute schon wieder vom Schrecken erholt. Der Standardwerte-Index Nikkei gewann 0,55% auf 19.468 Punkte. Gestern war er aus bekannten Gründen zeitweise auf den niedrigsten Stand seit fast vier Monaten gefallen.
„Sofern es keinen Militärschlag von Nordkorea oder den USA gibt, wird sich der Markt wahrscheinlich sehr schnell wieder berappeln“, äußerte sich dazu Toru Ibayashi von der UBS-Vermögensverwaltung in Tokio. Der breiter gefasste Topix legte um 0,4% auf 1.604 Zähler zu.
Daneben halten eine Reihe von Konjunkturdaten die Börsianer auf Trab. Schauen wir uns an, was bis jetzt schon reingekommen ist. Gestern Nachmittag gab es jede Menge positive Vorgaben aus den USA. So ist in Übersee die Verbraucherstimmung deutlich besser als erwartet.
Der vom Conference Board erhobene Indikator sei um 2,9 Punkte auf 122,9 Zähler gestiegen, teilte das private Marktforschungsinstitut am Dienstag in Washington mit. Volkswirte hatten hier nur 120,7 Punkte erwartet.
Insgesamt befindet sich der Indikator auf vergleichsweise hohem Niveau, nachdem er im März mit 124,9 Punkten den höchsten Wert seit über 16 Jahren erreicht hatte. Die Verbraucher bewerteten im August sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Erwartungen besser als im Vormonat.
Case-Shiller-Index – US-Häuser sind wieder mehr wert
Auch die Hauspreise steigen in den USA leicht stärker als erwartet. Die Preise am US-Häusermarkt sind im Juni, gemessen am Case-Shiller-Index, leicht stärker als erwartet gestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahr legten die Preise in den zwanzig größten Ballungsgebieten um 5,65% zu, wie aus dem gestern veröffentlichten Case-Shiller-Index hervorgeht. Hier hatten die Experten mit einem Anstieg um 5,6% gerechnet.
Börsianer werten diese Konjunkturdaten als positiv, was sicher auch einen Einfluss auf die heute wieder steigenden Märkte hat.
Noch ist die Zitterpartie um die mögliche Korrektur, wie wir sie bald in den USA sehen könnten, allerdings nicht zu Ende. Wobei gegen eine Konsolidierung aus Expertensicht nichts spricht.
Davon abgesehen, dass Korrekturphasen immer gute Einstiegsgelegenheiten bieten, tut den Märkten nach einer deutlichen Überhitzung, wie wir sie teilweise in den USA erleben, gut. Es ist wie bei einem reinigenden Sommergewitter, danach ist die Luft wieder klarer.
Diese richtungsweisenden US-Konjunkturdaten stehen noch an
Heute stehen in den USA noch der Arbeitsmarktbericht für August, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das zweite Quartal 2017 sowie der wöchentliche Ölbericht des Energieministeriums an.
Auch hier setzen Analysten und Investoren große Hoffnung in freudige Überraschungen, was die Aktienmärkte weiter positiv beeinflussen könnte.