Die Stimmung ist von Optimismus geprägt

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Ich hoffe, Sie hatten ein erholsames Wochenende und konnten sich von den Aufregungen der letzten Tage, die von den Börsen kamen, etwas erholen. Und auch an den Wertpapiermärkten ist (wieder) eine Stimmungsaufhellung zu erkennen – es geht aufwärts. Zu Wochenbeginn könnten es beim DAX schon mehr als zwei Prozent sei, die es nach oben geht. Hintergrund ist die überraschende Zollpause für elektronische Produkte – Smartphones & Co dürfen vorerst zollfrei bleiben.

Auch in Asien wurde das gefeiert – von asiatischer Zurückhaltung keine Spur: Der Hang Seng legte um satte 2,7 % zu, der Nikkei um 1,5 %. In den USA gab es schon am Freitag die große Erleichterungsrallye – der Dow Jones legte um 1,56 % zu, der S&P 500 sogar um 1,81 %. Die Tech-Börse Nasdaq 100 brachte es auf ein Wochenplus von fast 7,5 % – ein echtes Feuerwerk.

Doch nicht alle lassen sich von Zuckerbrot blenden. JPMorgan-Stratege Mislav Matejka mahnt: Eine Rezession sei bestenfalls zur Hälfte eingepreist – und das Säbelrasseln zwischen China und den USA dürfte noch länger für Unruhe sorgen.

Unternehmensnachrichten

Die Berichtssaison läuft langsam an – und bei den Banken scheint das Geld zu fließen wie Champagner in Monaco. JPMorgan und Morgan Stanley überraschten mit satten Handelserträgen, erhöhten aber vorsorglich die Rückstellungen für Kreditausfälle. Die Anleger danken es: JPMorgan stieg um 4 %, Morgan Stanley um 1,4 %.

Weniger zu lachen hatte Wells Fargo – gesunkene Zinsen und zurückhaltende US-Konsumenten ließen die Erträge schrumpfen. Minus 1 % für die Aktie.

Ganz bitter lief’s für Salzgitter: Die geplante Übernahme durch ein Konsortium ist geplatzt – wegen „unterschiedlicher Vorstellungen über den Unternehmenswert“. Das klingt nach höflichem Business-Sprech für „Da lagen Welten dazwischen“. Die Aktie rauscht jedenfalls in den Keller.

BASF hingegen zeigt sich unbeeindruckt von fallenden Rheinpegeln – Logistik läuft, Versorgung steht, alles unter Kontrolle. Niedrigwasser 2018 habe man nicht vergessen – mehr Schiffe, mehr Schiene, mehr Plan B.

Und bei Intel? Da wächst jetzt erst mal Mais. Die geplante Mega-Chipfabrik bei Magdeburg pausiert – und die Flächen werden wieder landwirtschaftlich genutzt.

Politischer Einfluss

Donald Trump spielt erneut Wirtschaftspingpong: Erst kündigt er 145 %-Zölle auf chinesische Elektronik an, dann nimmt er Smartphones und andere Produkte kurzfristig davon aus. Die Börsen jubeln – vorübergehend. Denn China schlägt zurück und hebt die Gegenzölle auf US-Waren auf 125 %.

Während Apple & Co noch aufatmen, bleibt die Stimmung insgesamt angespannt. Der Hinweis, dass die Ausnahmen nur „temporär“ sind, lässt niemanden ruhig schlafen – vor allem nicht die Halbleiterbranche.

Interessanter Nebeneffekt: AMD legt um 5,3 % zu – dank ausgelagerter Produktion bei TSMC ist man fein raus aus der Zollschusslinie. Intel und Texas Instruments dagegen müssen Federn lassen.

Die wirtschaftlichen Folgen des Schlagabtauschs sind schwer absehbar – zumal auch die Inflation weiter im Fokus bleibt. US-Erzeugerpreise stiegen im März weniger als erwartet, doch der Ausblick bleibt trüb. Die US-Verbraucherstimmung ist bereits im Sinkflug.