Die Märkte fahren Achterbahn

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Geht es Ihnen ähnlich wie mir? Sie wollen endlich mal wieder ruhigere Zeiten an den Börsen? Es ist inzwischen unruhig geworden: Nach der Erholung am Vortag dürfte der Dax zur Wochenmitte erst schwächer eröffnen. Von einem ruhigen Handelstag ist weiterhin nicht auszugehen. Die Unruhe wird uns also erhalten bleiben.

Blicken wir in Richtung USA: Wenn die Wall Street in den letzten Tagen eines bewiesen hat, dann, dass sie sich von der US-Zollpolitik ordentlich durcheinanderwirbeln lässt. Nach einem wackeligen Wochenauftakt zeigte sich der Markt am Dienstag versöhnlicher – zumindest für einen Moment. Die großen US-Indizes konnten sich erholen, nachdem Präsident Donald Trump seine Zollvorhaben gegenüber Mexiko und Kanada für 30 Tage ausgesetzt hatte.

Der Dow Jones Industrial kletterte um 0,30 Prozent auf 44.556,04 Punkte, der S&P 500 gewann 0,72 Prozent auf 6.037,88 Zähler, und der Nasdaq 100 schoss mit 1,26 Prozent auf 21.566,92 Punkte nach oben. Doch ob diese Erholung von Dauer ist, bleibt fraglich – schließlich wird fast täglich eine neue Meldung seitens der Politik veröffentlicht, die für Unruhe sorgt.

Zollstreit mit China

China wurde von den USA mit hohen Zöllen belegt, doch Peking reagierte eher besonnen. Zwar hagelte es prompt Gegenmaßnahmen – darunter 15 Prozent auf Kohle und verflüssigtes Erdgas – doch viele Marktteilnehmer atmeten auf, dass die chinesische Regierung nicht noch drastischer vorging.

Die Hoffnung auf diplomatische Lösungen schickte die Aktien chinesischer Giganten nach oben: Alibaba legte um 3,8 Prozent zu, Baidu sogar um 5,9 Prozent. Weniger glücklich verlief der Tag für den Luxusmode-Konzern PVH, dessen Marken Ralph Lauren und Calvin Klein unter Sanktionen leiden dürften – das kostete die Aktie ein Prozent.

Techs: Google und AMD im Fokus

Besonders im Tech-Sektor gab es Licht und Schatten. Die Google-Mutter Alphabet verfehlte mit ihrem Quartalsergebnis die Erwartungen, woraufhin die Aktie nachbörslich um sechs Prozent einbrach. Die Cloud-Sparte des Konzerns wuchs zwar um 30 Prozent, doch die Analysten hatten mit mehr gerechnet.

Besser lief es für Palantir, das mit einer starken KI-Nachfrage glänzte und die Aktie um 24 Prozent nach oben katapultierte. Auch Spotify profitierte von guten Zahlen und stieg um 13,2 Prozent auf ein Rekordhoch. Netflix wurde von der Euphorie mitgezogen und stieg zeitweise über die magische 1.000-Dollar-Marke.

AMD hinkt Nvidia hinterher

Der Halbleiterhersteller AMD konnte mit seinen KI-Chip-Umsätzen nicht vollends überzeugen. Zwar wuchs das Geschäft mit Rechenzentren um 69 Prozent, doch Analysten hatten mehr erwartet. Die Aktie sackte im nachbörslichen Handel um fünf Prozent ab. Nvidia bleibt damit weiterhin das unangefochtene Schwergewicht im KI-Chip-Bereich.

Biotech und Pharma: Ein gemischtes Bild

Der Biotech-Riese Amgen überraschte mit positiven Quartalszahlen, doch der Kurs gab nachbörslich trotzdem um ein Prozent nach. Anleger sind offenbar skeptisch wegen Verzögerungen bei einem wichtigen Medikament gegen Fettleibigkeit. Merck & Co enttäuschte mit seinem Umsatzziel und fiel um satte 9,1 Prozent.

Blick nach Asien: Unsichere Märkte

Die chinesischen Börsen kamen nach der Neujahrsfeier uneinheitlich aus den Startlöchern. Der Shanghai Composite verlor 0,4 Prozent, während der Hang Seng in Hongkong um 1 Prozent nachgab. Die neuen chinesischen Vergeltungszölle, die ab dem 10. Februar 2025 gelten sollen, dürften weiter für Unsicherheit sorgen.

Fazit: Die Märkte bleiben nervös, insbesondere im Hinblick auf die unberechenbare US-Zollpolitik. Tech-Werte zeigen starke Volatilität, während die Hoffnung auf diplomatische Lösungen die Nerven der Anleger beruhigt. Es bleibt spannend!