Die heimlichen Profiteure der Chinakrise
In meinem gestrigen Beitrag berichtete ich Ihnen über die konjunkturelle Schwäche in China und deren negative Auswirkungen u.a. auf den DAX und den Ölpreis.
Es gibt aber auch schwerwiegende positive Aspekte dieser Entwicklung, die Sie als Anleger unbedingt kennen sollten. Über diese möchte ich Sie heute informieren.
Die heimlichen Profiteure der Chinakrise
So will das Geld, das Anleger aus dem chinesischen Aktienmarkt abziehen, woanders angelegt werden. Und da kommen vor allem drei Märkte in Frage: der US-Aktienmarkt, Gold und Bitcoin. In der Tat notieren alle drei aktuell auf oder nahe von Allzeithochs und zeigen sich erstaunlich stark.
Im Chart unten sehen Sie die Entwicklung der vergangenen drei Jahre. Der chinesische Aktienmarkt hat gemessen am Shanghai-Index in diesem Zeitraum tendenziell teils deutlich an Boden verloren. Selbst mit der jüngsten sprunghaften Kurserholung verbleibt immer noch ein deutliches Minus für China-Anleger.
Shanghai-Index (oben) mit S&P 500, Bitcoin und Gold
Chart-Quelle: stockcharts.com
Seit China fällt profitieren diese drei Märkte
Im unteren Teil des Charts sehen Sie die Entwicklung des US-Aktienmarktes (SPX), des Bitcoin (BTCUSD) und von Gold. Abgesehen von einem spürbaren „Durchhänger“ im Jahr 2022 aufgrund einer leichte technischen Rezession in den USA, die längt ausgestanden ist, sehen wir hier per Saldo sehr schöne Pluszeichen. Wobei Gold in diesem Zeitraum sogar noch besser abschneidet als Bitcoin und der S&P 500.
Doch auch bei US-Aktien staunen Analysten, weil die US-Aktien-Rally scheinbar nicht enden will, obwohl die US-Notenbank im Zuge ihrer anhaltenden Bilanzverkürzung dem Markt monatlich fast 100 Milliarden USD entzieht.
Nehmen wir einmal an, dass China in Kürze tatsächlich Geld in die Hand nimmt, um die Konjunktur anzukurbeln. Was passiert dann mit den oben genannten Basiswerten?
Nun, China-Aktien dürften dann noch etwas steigen. Durch die jüngste Eindeckungs-Rally wäre hier aber bereits ein Großteil der besseren Aussichten eingepreist. Was auch die Gefahr einer Mittelumschichtung von US-Aktien in China-Aktien verringert.
Gold und Bitcoin würden sogar noch stärker profitieren. Denn China würde die Stützungsmaßnahmen ja nicht „cash“ bezahlen, sondern neue Schulden machen. Das beflügelt harte Währungen wie Gold und Bitcoin immer, deren Geldmenge begrenzt ist. Beide halte ich für eine sehr sichere Wette für die nächsten Jahre.