Die Fed ist heute im Anleger-Fokus
Erst in der letzten Woche stand eine Zentralbank im Fokus des Börsengeschehens: Der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank und vor allem die Aussagen von EZB-Chefin Christine Lagarde haben das Interesse der Anleger geweckt – und unter anderem den DAX kurzfristig angeschoben und in Richtung 16.000 Punkte geschickt.
In den letzten Handelstagen hat sich jedoch auch beim DAX wieder eine eher angespannte Stimmung breitgemacht. Denn der noch wichtigere Zinsentscheid der US-Zentralbank Fed steht erst für heute auf dem Plan. Viele Beobachter erwarten eine Zinspause, doch der entscheidende Faktor dürfte mal wieder der Blick auf die kommenden Monate sein. An der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt.
Fed-Entscheid heute Abend
Heute wird die US-Zentralbank den mit Spannung erwarteten Zinsentscheid bekanntgeben. Im Vorfeld haben Notenbanker Signale in Richtung Zinspause gesendet und auch Ökonomen rechnen fest damit, dass die Fed heute keinen weiteren Zinsschritt vermelden wird. Wesentlich spannender ist da die Frage, ob Jerome Powell Andeutungen machen wird, wie es in den kommenden Monaten weitergehen könnte.
Denn einige Beobachter vermuten, dass der Zins-Peak bereits erreicht ist – es also auch in den kommenden Monaten keine weiteren Leitzinsanhebungen geben wird und man sich nun mit der Frage beschäftigt, wann die Zinsen wieder gesenkt werden können. Keine Frage: Sollte Fed-Chef Powell hier klare Signale senden, wäre eine Rally an den US-Börsen und damit morgen Vormittag auch im DAX sehr gut möglich.
Müssen Anleger weiterhin Geduld haben?
Denkbar ist ein solches Szenario bereits für heute Abend. Sehr wahrscheinlich ist es jedoch nicht – bisher hat sich Jerome Powell immer mehrere Türen offengehalten. Dass er weiteren Zinsanhebungen eine klare Absage erteilt oder gar zeitnahe Zinssenkungen in Aussicht stellt, wäre durchaus eine Überraschung.
Anleger werden sich voraussichtlich noch gedulden müssen bis die Notenbanken grünes Licht geben für den Zins-Peak bzw. mögliche Leitzinssenkungen. Die Phase der großen Zinsanhebungen ist jedoch vorbei – es bleibt also nur eine Frage der Zeit, bis die Börsen sich von dem Schreckgespenst Inflation bzw. Notenbanken befreien können.