Kann der Krisengewinner die weiterhin hohen Erwartungen erfüllen?
Der Werbeslogan „Schrei vor Glück“ ist Ihnen sicherlich bekannt. Dieser gehört zum Modekonzern Zalando, welcher gerade mit diesem Slogan noch an Bekanntheit hinzugewonnen hat.
Corona bescherte Rückenwind
Und wie bereits weitreichend bekannt ist, beflügelte die Covid-Krise das Wachstum zahlreicher Online-Händler spürbar. So auch das des seit 2008 bestehenden Internethändlers und nun DAX-Aufsteigers Zalando.
Zalando beliefert inzwischen ungefähr 45 Mio. Kunden mit Schuhen, Kleidungsstücken sowie auch Kosmetikprodukten – und das bequem direkt an die Haustür. Der DAX-Konzern ist in 23 Ländern präsent und hat in seinem Online-Shop schon mehr als 1500 Marken zur Auswahl. Dazu ist Zalando innerhalb der vergangenen Monate unter anderem nach Litauen, Slowakei, Estland, Slowenien, Kroatien und Lettland expandiert.
Und das Plattformgeschäft wächst und wächst. Das Modell: Andere Händler und Modemarken aber auch stationäre Läden vertreiben ihre verschiedenen Waren und Produkte über Zalando, wofür der Konzern wiederrum Gebühren nimmt. Auch die Logistikdienstleistungen stellt Zalando seinen Geschäftskunden in Rechnung.
Normalisierung als Nachteil
Seit dem Sommer im vergangenen Jahr hat Zalando seine Kundenanzahl (aktive Kunden, die mindestens eine Bestellung jährlich abgeben) um rund 10 Mio. Kunden auf inzwischen 44,5 Mio. steigern können. Von April bis Juni kauften Kunden dabei sogar so häufig ein wie nie zuvor und gaben im Schnitt fünf Bestellungen beim Online-Händler auf.
Allmählich dürfte sich das Geschäft nun jedoch wieder normalisieren. Dies wiederrum konnte es dem Konzern, welcher knapp 14.500 Mitarbeiter beschäftigt, deutlich erschweren, die aktuell hohen Erwartungen weiterhin erfüllen zu können.
Enttäuschte Analysten
Zuletzt ließ der Konzern verlauten, dass man das Ebit in der oberen Hälfte der bisher erwarteten Spanne von 400 bis 475 Mio. Euro erwarte, womit man die Analysten enttäuschte, deren Kalkulation sich im Rahmen von 479 Mio. Euro bewegte.
Mit dem Umsatz soll es weiter bergauf gehen, und zwar genau genommen um gut 26 bis 31% auf 10,1 bis 10,5 Mrd. Euro.
270% Kursplus seit 2014
Mit Blick auf den Chart, ist schnell erkennbar, dass die Zalando-Aktie seit ihrem Rekordhoch bei rund 105 Euro wieder einiges an Wert einbüßen musste. Die etwas schwächere Performance des laufenden Jahres 2021 sollte Anlegerinnen und Anleger jedoch nicht in Panik verfallen lassen. Schließlich boomt der Online-Handel und Zalando ist hier bestens positioniert.
Langfristanleger, die ggf. auch schon einige Jahre an der Aktie festhalten, können sich übrigens seit dem Börsengang des Unternehmens vor gut sieben Jahren im Herbst 2014 über ein Kursplus von stolzen 270% freuen.