Wirtschaftskrise: Deutschland und Russland sind tief vernetzt!
Die Wirksamkeit von Handelssanktionen gegen Russland lässt sich derzeit nur schwer einschätzen. Fest steht allerdings, dass sie sich auch auf Deutschland massiv auswirken würden bzw. werden. Die Frage ist dabei: Wie stark werden die Sanktionen gegen Russland auch Unternehmen in Deutschland treffen? Wie die nachfolgende Statista-Grafik auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts zeigt, hat sich der Handel zwischen beiden Ländern gegenüber dem Beginn des Jahrtausends intensiviert, hierbei spielen die Energiepreise eine große Rolle.
Insgesamt liegt der Anteil Russlands am deutschen Außenhandel bei 2,3 Prozent. Der Anteil der Exporte Russlands nach Deutschland ist dabei höher: er liegt bei 6,6 Prozent an den gesamten russischen Exporten des Jahres 2019. Außerhalb der Europäischen Union war Russland für Deutschland zuletzt der viertwichtigste Importpartner sowie der fünftwichtigste Abnehmer deutscher Waren. Zum Vergleich: Den größten Teil ihres Handels außerhalb der EU treibt die Bundesrepublik mit der Volksrepublik China (9,5 %) gefolgt von den USA (7,5 %).
Was passiert mit den Rohstofflieferungen aus Russland?
Deutschland exportiert hauptsächlich Maschinen, Kraftwagen und Kraftwagenteile und chemische Erzeugnisse nach Russland. Deutschland importierte 2021 vor allem Erdöl und Erdgas im Wert von 19,4 Milliarden Euro – das entspricht einem Anteil von 59% an allen Einfuhren aus Russland. Außerdem lieferte Russland Metalle, Mineralöl- und Kokereierzeugnisse und Kohle nach Deutschland.
Die Verbindungen zwischen deutschen und russischen Unternehmen sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts auf einem ähnlichen Niveau wie der Außenhandel: 1,9 % des Umsatzes aller auslandskontrollierten Unternehmen in Deutschland erwirtschafteten Unternehmen mit Hauptsitz in Russland.
Zum Vergleich: Auf Unternehmen mit Hauptsitz in den USA entfielen 17,9 % des Umsatzes. 164 russisch geführte Unternehmen gab es 2019 in Deutschland. Sie beschäftigten gut 8 100 Menschen und erwirtschafteten dabei einen Umsatz in Höhe von 31,6 Milliarden Euro.