VW Aktie: Jetzt hat der Konzern das Weltall für sich entdeckt!

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Stillstand ist Rückschritt: Der technologische Fortschritt bestimmt heutzutage mehr denn je über den Erfolg von Unternehmen. Das gilt natürlich auch für die Autobranche, deren Fahrzeuge künftig nicht mehr nur reine Transportmittel sein sollen, sondern smarte Alleskönner.

Der Vorreiter schlechthin ist sicherlich Elon Musk. Wohl kein anderer Automanager hat in den letzten Jahren so viele Innovationen auf den Weg gebracht wie der Tesla-Boss. Das ruft freilich Nachahmer auf den Plan – so wie jetzt Volkswagen.

Um was geht es?

Die Volkswagen-Mutter Porsche Holding SE hat kürzlich ein wegweisendes Investment bekannt gegeben. Demnach hat sich die Beteiligungsgesellschaft der Familien Porsche und Piech Anteile im niedrigen einstelligen Prozentbereich an dem Münchner Raketenbauer Isar Aerospace gesichert.

Als Investor mit Fokus auf Mobilitäts- und Industrietechnologien sei man davon überzeugt, dass der kostengünstige und flexible Zugang zum Weltall für Innovationen in vielen Industriebereichen sorgen werde, so der Porsche-Manager Lutz Meschke.

Tatsächlich hat die 2018 gegründete Isar Aerospace eine innovative Technologie vorzuweisen. Das Unternehmen entwickelt einen sogenannten Microlauncher. Dabei handelt es sich um eine Kleinrakete für Nutzlasten von mehr als 1.000 Kilogramm.

„Spectrum“-Rakete soll Satelliten befördern

Nach Firmenangaben sei jene „Spectrum“-Rakete wegen ihres hohen Automatisierungsgrads eine besonders kosteneffiziente Technologie, um Satelliten flexibel in einen niedrigen Orbit zu schießen. Noch im kommenden Jahr soll das 27 Meter lange Modell zum ersten Mal starten.

Neben Volkswagen haben an der 75 Millionen Dollar schweren Finanzierungsrunde auch einige Wagniskapitalgeber wie Lombard Odier, Lakestar und HV Capital teilgenommen. Insgesamt hat Isar Aerospace bislang 180 Millionen Dollar an Investitionen eingestrichen. Ein durchaus beachtlicher Betrag für ein so junges Start-up.

Aber worauf zielt Volkswagen mit dem Isar Aerospace-Investment ab?

Hier dürfte das Vorbild Elon Musk eine Rolle spielen. Der Milliardär baut mit seiner Raumfahrtfirma SpaceX derzeit das Satellitennetzwerk „Starlink“ auf, das einen weltweiten Internetzugang bieten soll.

Darüber könnten künftig beispielsweise autonom fahrende Autos dirigiert werden. Gut möglich, dass Volkswagen und Porsche ähnliche Pläner verfolgen. Wenngleich die Beteiligung an Isar Aerospace vergleichsweise gering ist und der Zugriff auf eine kommende Satelliteninfrastruktur damit wohl eher noch beschränkt sein dürfte.

Raumfahrtmarkt boomt

Fazit: Die Bedeutung der Raumfahrttechnologie als Wegbereiter für viele Geschäftsmodelle ist seit Jahrzehnten bekannt. Nun hat also auch Volkswagen diesen Trend erkannt. Die Unterstützung der Wolfsburger sei ein starkes Momentum der kommerziellen Raumfahrt, betonte Isar-Aerospace-Boss Daniel Metzler.

In Deutschland jedenfalls boomt der Markt. Laut einer Studie der Forschungsagentur Capitol Momentum gibt es derzeit allein in der Bundesrepublik 125 sogenannte New-Space-Firmen. Demnach haben jene Start-ups im letzten Jahr insgesamt 308 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt – fast doppelt so viel wie im Vorjahr, trotz Corona-Krise.

Knapp die Hälfte dieser Unternehmen ist in der Raketenfertigung tätig. Experten erwarten, dass bis 2028 knapp 10.000 Satelliten ins All geschossen werden, die meisten davon Kleinsatelliten mit einem Gewicht von einem bis zehn Kilogramm.