Volkswagen: Noch hat Tesla bei E-Autos die Nase vorn
Der Volkswagen-Konzern hat im Moment einige Baustellen: Sowohl im Bereich Software als auch bei der Modellpalette gibt es viel zu tun. Von entscheidender Bedeutung ist zudem der Absatz im wichtigsten Einzelmarkt China und der Kampf mit den E-Auto-Giganten wie BYD oder Tesla.
Auch in Europa oder speziell in Deutschland ringt VW um die Vorherrschaft bei der Elektromobilität. Noch hat der US-Rivale Tesla hierzulande die Nase vorn, wenn es um verkaufte E-Autos geht. Doch das könnte sich bald ändern.
Unabhängig von den vielfältigen Problemen und Unsicherheiten bei VW, bleibt die Volkswagen-Aktie für Anleger interessant. Das sehen auch einige Analysten so und fundamentale Kennzahlen wie das KGV belegen das Potenzial des Papiers.
Tesla verkauft im ersten Halbjahr die meisten E-Autos in Deutschland
Zwischen Januar und Ende Juni wurden in Deutschland rund 36.400 Teslas zugelassen. Im gleichen Zeitraum hat VW 34.400 reine Elektromodelle abgesetzt – noch hat das US-Unternehmen also sogar im Heimatmarkt des Volkswagen-Konzerns die Spitzenposition bei E-Autos inne. Auf den weiteren Plätzen folgen Mercedes (16.900 zugelassene E-Modelle), Audi (14.400) und BMW (12.800).
Doch im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Rückstand von VW zu Tesla verringert. Im ersten Halbjahr von 2022 hatte Tesla noch gut 7.000 Elektroautos mehr als VW in Deutschland abgesetzt. In den kommenden Quartalen könnte sich also das Machtgefüge verändern.
Zwar wächst der E-Anteil bei den verkauften VW-Modellen nur langsam aber beständig – und in den nächsten Jahren kommen noch mehrere spannende Modelle wie zum Beispiel der ersehnte ID2 und das neue Flaggschiff ID7 von Volkswagen auf den Markt. Auch der Preiskampf dürfte in den nächsten Jahren eine gewichtige Rolle im Kampf zwischen der Elektro-Vorherrschaft in Europa spielen.
Volkswagen-Aktie zwischen vielen Unwägbarkeiten und Kurschancen
Während im Heimatmarkt Deutschland vor allem Tesla und die Premium-Marken aus dem eigenen Land zu den Konkurrenten gehören, sind es in China auch die dort heimischen Konzerne wie BYD oder Nio. In den nächsten Jahren ist hier vieles in Bewegung, VW kämpft an vielen Fronten gleichzeitig.
Die VW-Aktie (rund 122 Euro, Stand: 10.07. ca. 14 Uhr) hat mit ihrem niedrigen KGV im Bereich von 5 aber durchaus noch Aufwärtspotenzial. Hier ist ein großer Teil Unsicherheit bereits in den letzten zwei Jahren in den Kurs eingeflossen. Die Folge: Auch einige Analysten sind optimistisch bezüglich der VW-Aktie: Die UBS sieht derzeit ein Kursziel von 135 Euro und Goldman Sachs bei 151 Euro – die Deutsche Bank und JPMorgan geben sogar 190 bzw. 193 Euro an.
Volkswagen-Aktie, 3 Jahre – Quelle: https://aktienscreener.com