Volkswagen Aktie: Absatzrekord im ersten Halbjahr

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Wenige Tage vor der Präsentation der Quartalsbilanz kann Volkswagen mit positiven Schlagzeilen aufwarten: Zum einen hat der Konzern im ersten Halbjahr einen neuen Absatzrekord eingefahren, zum anderen ist womöglich die Suche nach einem neuen Audi-Chef bereits erfolgreich beendet.

Medienberichten zufolge soll Markus Duesmann zeitnah von BMW zu Volkswagen wechseln. Bei den Münchenern war er zuletzt als Einkaufschef tätig und gilt nach dem Durchlaufen verschiedener Stationen bei BMW und zuvor bei Daimler als erfahrener Manager in der hiesigen Autobranche.

Zwar wurde die Personalie seitens der Unternehmen bestätigt, eine konkrete Aussage dazu, ob Duesmann tatsächlich neuer Audi-Chef werden soll, steht jedoch noch aus. Derzeit werden die Geschäfte des Oberklasseherstellers kommissarisch durch den Vertriebschef Bram Schrot geleitet, nachdem Vorstandschef Rupert Stadler vor wenigen Wochen überraschend verhaftet wurde und nun offiziell beurlaubt ist.

Absatzrekord im ersten Halbjahr

Bereits in der vergangenen Woche hatte Volkswagen bekanntgegeben, im ersten Halbjahr erstmals mehr als 5,5 Millionen Fahrzeuge weltweit ausgeliefert zu haben – das ist neuer Rekord in der Unternehmensgeschichte und entspricht einem Plus von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Allein im Juni belief sich das Absatzplus auf 4,1 Prozent.

Besonders erfreulich ist die breite regionale Streuung des Erfolgs. In allen wichtigen Kern- und Zukunftsmärkten konnten die Absatzzahlen gesteigert werden. So wurden in China im ersten Halbjahr fast 2 Millionen Fahrzeuge verkauft und damit 9,2 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.

Auch in Brasilien und Russland florierte das Geschäft, hier stiegen die Absatzzahlen jeweils zweistellig. In Deutschland belief sich das Plus auf 4,6 Prozent, in den USA auf 6,3 Prozent. Gerade das Geschäft in den Vereinigten Staaten steht derzeit unter besonderer Beobachtung: Bereits seit Monaten hängt die Androhung horrender Strafzölle von Seiten der Trump-Administration wie ein Damoklesschwert über den europäischen Autobauern. Durch saftige Strafzölle würden aus dem Ausland importierte Fahrzeuge in den USA auf einen Schlag erheblich teurer, Absatzzahlen und womöglich auch Arbeitsplätze wären gefährdet.

VW Aktie fängt sich

Mit Blick auf die Geschäftszahlen von April bis Ende Juni, die am 1. August vorgelegt werden, gehen Analysten im Schnitt von einer leichten Steigerung von Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus.

Die Geschäfte im zweiten Halbjahr dürften jedoch ausgebremst werden – nicht nur durch die potenziellen Auswirkungen möglicher US-Strafzölle, sondern auch durch die neue Abgasnorm WLTP, die ab September für Neuwagen gilt und bei Volkswagen zu verzögerten Auslieferungen führen dürfte.

Die Volkswagen Aktie befindet sich unterdessen auf Richtungssuche und scheint eine Bodenbildung knapp über 140 Euro geschafft zu haben. Hatte der Absatzrekord Anleger noch weitgehend kaltgelassen, reagierten sie erfreut auf die Personalie Duesmann. Die VW Aktie konnte in der Folge zulegen.