Audi: „Charging Hubs“ – dieses Konzept hat Zukunft!
Neben dem Kaufpreis der Stromer ist sicherlich auch für Sie persönlich die Ladeinfrastruktur der entscheidende Hebel für den Erfolg der Elektromobilität. Natürlich sind die ausschlaggebenden Faktoren hier die Verfügbarkeit entlang der Straßen und die Schnelligkeit des Ladevorgangs. Aber auch der Komfort dürfte in den kommenden Jahren zum Zünglein an der Waage werden.
Tesla will wohl Restaurants an Supercharger anschließen
Bereits vor einigen Monaten hatte Tesla in den USA eine Restaurant-Marke angemeldet. Beobachter rechnen damit, dass Elon Musk seine Supercharger-Stationen mit gastronomischen Vorzüglichkeiten aufpeppen will.
Während Tesla-Kunden also den Ladevorgang abwarten, werden sie künftig in einem angeschlossenen Restaurant ihren leiblichen Bedürfnissen gerecht werden können. Das ist freilich ein interessantes Geschäftsmodell, das zum einen die Kundenbindung stärkt und zum anderen zusätzliche Einnahmequellen generiert.
Audi startet seinen „Charging Hub“
Nun will auch die VW-Tochter Audi ein ähnliches Konzept etablieren. Bereits im Oktober will der Premium-Autobauer hierzu ein Pilotprojekt in Nürnberg eröffnen: den sogenannten „Charging Hub“.
Dabei handelt es sich um ein zweistöckiges Gebäude. Unten können die Autos geladen werden und oben ist ein hochwertiger Loungebereich eingerichtet, in dem den Fahrern Arbeitsplätze und Erfrischungen zur Verfügung stehen.
Alte Batterien als Pufferspeicher machen Aufbau flexibler
Doch die Lounge ist nicht der einzige Vorteil des „Charging Hubs“. Auch beim Ladevorgang selbst geht Audi neue Wege. Die Ladestationen im unteren Bereich des Hubs basieren auf Containerwürfeln. In ihnen befinden sich auch die Stromspeicher: gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien aus zerlegten Entwicklungsfahrzeugen. Die Akkus sollen als Pufferspeicher für Gleichstrom dienen.
Damit könne man auf eine Infrastruktur mit Hochspannungszuleitung und Transformation verzichten. So soll ein Schnelladen mit bis zu 300 Kilowatt möglich sein, ohne dass neue Starkstromleitungen verlegt werden müssen. Als Anschluss reicht eine normale Leitung mit 400 Volt. Zusätzlich sollen auf dem Dach des Hubs Photovoltaik-Elemente angebracht werden, die bei Sonnenlicht weitere Energie generieren.
Daher können die „Charging Hubs“ praktisch überall aufgebaut werden. Eine Ladung von 5 auf 80 Prozent soll übrigens rund 23 Minuten dauern. An herkömmlichen Ladestationen dauert jene Strombefüllung mitunter mehrere Stunden.
Wie teuer der Aufenthalt in den Hubs sein wird, verriet Audi übrigens nicht. Nur so viel: Die Ladesäulen und der Zugang zur Lounge müssen im Vorfeld reserviert werden.
Mein Fazit für Sie
Der Aufbau der „Charging Hubs“ ist für die VW-Tochter ein folgerichtiger Schritt. Denn künftig werden die Autobauer nicht mehr nur einfache Hersteller von Fahrzeugen sein, sondern ein Rund-um-Paket bieten müssen. Wie so oft dient auch hier Tesla als Vorbild. Mit ihren Supercharger-Stationen haben die Kalifornier schon früh gezeigt, wohin die Reise geht.