United Internet Aktie: Wenig Bewegung nach Q1-Bilanz

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United Internet konnte seinen Wachstumskurs im abgelaufenen ersten Quartal fortsetzen. Dabei zahlten sich insbesondere die Übernahmen des Mobilfunkanbieters Drillisch und des Hosting-Anbieters Strato aus. Beide Unternehmen hatte sich United Internet im vergangenen Jahr einverleibt.

Im Zeitraum von Januar bis Ende März legte der Umsatz auf 1,27 Milliarden Euro zu und konnte somit die Erwartungen der Analysten leicht übertreffen. Die Experten hatten vorab im Schnitt mit einem Anstieg auf 1,23 Milliarden Euro gerechnet. Das operative Ergebnis kletterte auf 278 Millionen Euro.

Legt man vergleichbare Basisdaten zugrunde, stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent, während das operative Ergebnis um 9 Prozentpunkte zulegen konnte.

Der Kundenstamm wuchs um 270.000 Neuverträge, wobei Mobilfunkverträge mit 240.000 Stück den Großteil des Wachstums ausmachten. Die Gesamtanzahl an Kunden konnte im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent gesteigert werden.

United Internet Aktie: wenig Bewegung nach Q1-Zahlen

Angesichts der soliden Entwicklung im Auftaktquartal hat Konzernchef Ralph Dommermuth die Jahresprognose für United Internet bestätigt. Für das Gesamtjahr peilt das im TecDax gelistete Unternehmen aus Montabaur einen Umsatz in Höhe von rund 5,2 Milliarden Euro an. Das operative Ergebnis soll im laufenden Jahr auf rund 1,2 Milliarden Euro steigen.

An der Börse wurden die Zahlen nüchtern zur Kenntnis genommen, die United Internet Aktie verzeichnete in direkter Folge keine größeren Ausschläge nach oben oder unten. Nachdem der Kurs seit Anfang April kräftig aufholen konnte, setzten zuletzt wieder Gewinnmitnahmen ein und drückten den Wert der Aktie leicht ins Minus. Auf Jahressicht notiert das Papier dennoch rund 15 Prozent fester bei rund 55 Euro zu Beginn der Woche.

Analysten sehen mit großer Mehrheit weiteres Aufwärtspotenzial und raten zum Kauf der United Internet Aktie. Die Kursziele bewegen sich dabei überwiegend im Bereich um 65 Euro. Die Experten der britischen Großbank Barclays trauen dem Papier gar einen Anstieg auf 75 Euro zu.

Lachender Dritter bei Megadeals der Konkurrenz?

Zu United Internet gehören zahlreiche bekannte Marken wie etwa 1&1, web.de oder GMX. Mit der Übernahme von Drillisch im vergangenen Jahr hat das Unternehmen zudem sein Mobilfunkgeschäft gestärkt.

Drillisch war zuvor der große Profiteur des Zusammenschlusses der Mobilfunkgrößen o2 und E-Plus: Eine Auflage für die Fusion beider Anbieter war die Abgabe von Netzkapazitäten und Filialen an einen Wettbewerber. Den Zuschlag erhielt seinerzeit Drillisch, der seine zahlreichen Mobilfunkmarken bis dahin ausschließlich online vertrieben hatte.

Eine andere große Fusion macht United Internet jedoch zurzeit zu schaffen: Die geplante Übernahme von Unitymedia durch Vodafone stößt unter anderem in Montabaur auf heftige Kritik. Dommermuth hält den Deal aus wettbewerbsrechtlicher Sicht für „nicht genehmigungsfähig“.

Sollte es doch zu einer Genehmigung kommen, dürfte diese wohl wiederum mit deutlichen Auflagen verbunden sein. Profitieren könnte hiervon United Internet – ähnlich wie Drillisch vor wenigen Jahren.