United Internet-Aktie: Der Telekom-Herausforderer

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Konkurrenz belebt das Geschäft. Dass vor vielen Jahren Unternehmen wie United Internet für günstige Tarife gesorgt haben, freut heute auch Telekom-Kunden. Jetzt baut United Internet ein eigenes schnelles Mobilfunknetz auf. Wie wir die Aktie sehen. United Internet ist ein national und international führender Internet-Service-Provider.

Das Unternehmen untergliedert sich in die zwei Geschäftsfelder Produkte und Online-Marketing mit insgesamt neun Marken. Das Segment Produkte wird von den Gesellschaften 1&1, Web.de, GMX, InterNetX und Fasthosts repräsentiert. Der Bereich Online-Marketing wird durch die Marken AdLink, Sedo und affilinet repräsentiert.

Gewinneinbruch, aber…

United Internet verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 einen Gewinneinbruch um 44% auf 233 Mio €. Grund waren Sondereffekte im Zusammenhang mit der Bewertung von Derivaten sowie dem Börsengang der IONOS Group. Der Umsatz wurde um 5% auf 6,2 Mrd € gesteigert. Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge stieg um 1,03 Mio auf 28,49 Mio.

Das operative Ergebnis lag dennoch um 3,5% unter dem Vorjahr. Grund waren Anlaufkosten für den Ausbau des 1&1 Mobilfunknetzes sowie des 1&1 Versatel Glasfasernetzes. Den im Zuge der Investitionen steigenden Abschreibungen bei der Tochtergesellschaft 1&1 stehen ab 2024 sukzessiv steigende Kosteneinsparungen bei Vorleistungen gegenüber. Zudem rechnet  United Internet mit einer Fortsetzung des Wachstums und stellt für 2024 einen Anstieg des Umsatzes auf 6,5 Mrd € in Aussicht. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen soll um 9% steigen.

Zudem rechnet United Internet mit einem Anstieg der Investitionen von 10 bis 20%. Für das Geschäftsjahr 2023 soll eine konstante Dividende von 0,50 € pro Aktie ausgeschüttet werden. Im Branchenvergleich stellt sich die Ausschüttungsquote relativ niedrig dar. So ist die Dividendenrendite mit 2,4% ausbaufähig.

Aktienrückkäufe als Tropfen auf den heißen Stein

Man muss United Internet jedoch zugutehalten, dass das Unternehmen gelegentlich eigene Aktien zurückkauft, was ebenfalls einen Kapitalrückfluss an die Aktionäre darstellt. Angesichts des begrenzten Wachstumspotenzials sowie der tiefen Zyklik sehen wir weiterhin unterdurchschnittliches Kurspotenzial. Auch das Gesamtrenditepotenzial erscheint mit Blick auf die Dividendenrendite begrenzt.