Südzucker: Übernahme und Delisting der Tochter CropEnergies

Inhaltsverzeichnis

Ich hoffe Sie haben die Weihnachtsfeiertage gut überstanden und sind vor allem gesund geblieben.

Noch kurz vor Weihnachten kam es bei einer Aktie zu einem Kurssprung von rund 70% – an nur einem Tag. Das möchte ich noch einmal für Sie beleuchten. Passend zum Thema Weihnachten, Lebkuchen und Spekulatius wird es dabei heute ebenfalls teils zuckersüß.

Übernahme-News lösen Kursexplosion aus

Die Meldungen zur Kursexplosion: „Südzucker will CropEnergies komplett übernehmen“, „Übernahmehammer vor Weihnachten“…

Zunächst einmal für Sie zur Einordnung:

Südzucker ist vielen womöglich ein Begriff. Die Produktpalette des europäischen Nahrungsmittelkonzerns umfasst von Zucker über Süßungsmittel auch Tiefkühlprodukte sowie verschiedene Lebensmittelzutaten. Die Konzerngliederung umfasst die vier Geschäftssegmente Zucker, Spezialitäten, CropEnergies und Frucht.

CropEnergies gehört zur Südzucker-Gruppe und ist gemessen an der Produktionskapazität ein führender europäischer Produzent von Bioethanol – Biosprit quasi. Man gewinnt es durch die Gärung zucker- sowie stärkehaltiger Pflanzen. CropEnergies‘ Produktionsstandorte sind in Belgien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Handelsniederlassungen hält man in den USA und in Brasilien. Der Hauptsitz ist Mannheim.

Südzucker will Tochter ganz übernehmen

In der vergangenen Woche dann die Meldung, dass Südzucker eine Komplettübernahme von CropEnergies plant. Für die Biosprit produzierende Tochter wolle Südzucker 11,50 Euro in bar je Aktie auf den Tisch legen.

Das sorgte für einen beachtlichen Kurssprung an der Börse um knapp 70% bis auf jene 11,50 Euro. Einen Handelstag zuvor waren die CropEnergies-Papiere noch auf 6,75 Euro und damit auf das tiefste Niveau seit März des Jahres 2020 gesunken.

Experten begrüßen den Schritt

Für Marktteilnehmer, die sich zum Bericht äußerten, ein sinnvoller Plan. Für Südzucker mache ein Ende der kostspieligen Börsennotiz der Bioethanol-Tochter absolut Sinn.  

Dr. Niels Pörksen, Chef von Südzucker, wird CropEnergies als eigenständige Säule im Konzern erhalten. Mit dem Delisting wird beabsichtigt, sowohl rechtliche als auch administrative Pflichten, die bei börsennotierten Firmen anfallen, zu mindern. So sollen unter anderem Kosten eingespart und Unternehmensstrukturen vereinfacht werden.

Auch Südzucker-Aktionäre begrüßten die Maßnahme entsprechend mit einer positiven Kursreaktion, die die Aktie angesichts ihrer negativen Jahresentwicklung jedoch auch dringend gebrauchen konnte.

Mein Fazit für Sie

Südzucker-CEO Pörksen will mit dem Delisting als logischer Schritt ein klareres Kapitalmarktprofil der Südzucker-Gruppe erreichen. 

Strategisch betrachtet, eine runde Sache und ein nachvollziehbarer Schritt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass sich der Mutterkonzern zuletzt optimistisch über die weiteren Geschäftsaussichten geäußert hatte, die Tochter CropEnergies hingegen weiter mit Prognosesenkungen aufwartete und letztlich eher negativ auffiel.

Zahlreiche Analystenhäuser raten derzeit zum Kauf der Südzucker-Aktie mit Kurszielen von um die 17,30 Euro. Mutige können hier natürlich auf dem aktuellen Niveau auf ein Comeback spekulieren.